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Deutsche Bahn: Zur Berichterstattung rund um das Projekt Digitaler Knoten Stuttgart
am 21/11/2024
Die Weiterentwicklung des digitalen Bahnbetriebs ist ein wesentliches Ziel der Deutschen Bahn (DB). Dafür soll die Einführung der dritten Baustufe des Digitalen Knoten Stuttgarts (DKS 3) einen wichtigen Meilenstein bilden. Aufgrund der fehlenden Bundeshaushaltsbeschlüsse und offener Fragen zur vorläufigen Haushaltsführung stehen aktuell jedoch wichtige Prämissen in der Finanzplanung der DB nicht fest. Die Auswirkungen dieser Situation auf verschiedene Projekte der DB – darunter auch der DKS 3 – werden aktuell bewertet und mit dem Aufsichtsrat im Dezember diskutiert. Alle für die Inbetriebnahme von S 21 wesentlichen Maßnahmen im DKS-Programm laufen derzeit unvermindert weiter. Generell ist bei der Finanzierung von Infrastruktur-Vorhaben bei der Bahn zu unterscheiden: Ersatzinvestitionen – wie beispielsweise die für 2025 anstehende Generalsanierung Hamburg-Berlin – erfolgen im Rahmen der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV III). Womit eine bestehende Finanzierungsverpflichtung vorliegt, die auch während der vorläufigen Haushaltsführung genutzt werden könnte. Hingegen braucht es für Neu- und Ausbauvorhaben wie den DKS 3 grundsätzlich gesonderte Finanzierungsvereinbarungen. Pressemeldung Deutsche Bahn
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Die Güterbahnen: Statement zur Marktuntersuchung Eisenbahnen 2023 der Bundesnetzagentur
am 21/11/2024
Die Bundesnetzagentur hat einen Bericht veröffentlicht, demzufolge der Marktanteil der Schiene im Güterverkehr 2023 leicht gesunken ist. Die Zahlen entsprechen Prognosen und den Abschätzungen der GÜTERBAHNEN. Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2022 machte sich die Konjunkturabschwächung bemerkbar und vor allem im Kombinierten Verkehr eine Rückverlagerung auf die Straße. Das ist die Bestätigung für den Verband, dass die Ampel-Regierung trotz früher Warnungen nicht ausreichend gegengesteuert hat, obwohl sie sich im Koalitionsvertrag eine deutliche Marktanteilssteigerung der Schiene vorgenommen hatte. Der Bericht offenbart auch ein faustdickes Statistik-Problem. Peter Westenberger, Geschäftsführer der GÜTERBAHNEN, kommentiert: „Ein Rückschlag mit Ansage: In der rückläufigen Konjunktur war das seit Herbst 2022 völlig eskalierte Baustellenchaos im Schienennetz zusätzliches Gift. Besonders betroffen ist der Kombinierte Verkehr: traditionell besonders wettbewerbsintensiv, da die Verlader flexibel zwischen Schiene und Lkw entscheiden können. Die Kostennachteile gegenüber dem Lkw haben die Schiene unter Druck gesetzt. Kosten für Personal, ein trotz Strompreisbremse viel höheres Energiekostenniveau und steigende Trassenpreise bei nahezu unveränderter Lkw-Maut schlagen zu Buche. Trost für die nicht zur DB gehörenden Wettbewerber: insgesamt konnte 2023 noch minimaler Gewinn bei den gefahrenen Verkehren erzielt werden und der Marktanteil im Schienengüterverkehr ist weiter gestiegen. Im Bericht korrigiert die Bundesnetzagentur ihre Zahlen zur Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr bis ins Jahr 2016 zurück – nach oben. Für 2022 wurden im letztjährigen Bericht 140 Milliarden Tonnenkilometer ausgewiesen, nun sind es 150 Milliarden. Zusammen mit der Tatsache, dass Destatis und die Bundesnetzagentur seit Jahren ihre unterschiedlichen Ergebnisse der von beiden Behörden durchgeführten Primärerhebungen nicht harmonisieren konnten, wirft die Angelegenheit viele Fragen auf. Diese haben wir bereits 2019 beim Bundesverkehrsministerium erfolglos adressiert. Gleichwohl werden wir die veränderten Zahlen der Bundesnetzagentur auch in unserer Kommunikation verwenden.“ Hintergrund: Die Betriebsergebnis-Umfrage der Bundesnetzagentur besagt, dass die Schiene die steigenden Kosten im Markt trotz Minimalmarge nicht vollständig weitergeben konnte. Immerhin konnten drei Viertel der GÜTERBAHNEN noch ein leicht positives Betriebsergebnis erzielen. Die Gesamtsumme all dieser Gewinne lag in Höhe von 0,1 Milliarden Euro bei einem 6,8 Milliarden Euro umfassenden Markt – das ist sehr wenig. Die gute Nachricht ist, dass nicht im großen Stil Unternehmen aufgegeben haben. 2024 läuft im Gesamtmarkt kaum besser und ist durch widersprüchliche Entwicklungen gekennzeichnet. So treffen steigende Trassenpreise bei stark gesunkener Trassenpreisförderung auf eine höhere Lkw-Maut, während große Behinderungen im Netz bestehen bleiben. Die statistische Korrektur erklärt die Bundesnetzagentur mit korrigierten Verkehrsleistungen der DB-Unternehmen. Die DB Cargo als größtes Unternehmen im Schienengüterverkehr hat noch mehrere Milliarden Tonnenkilometer „gefunden“. Bisher scheint sie – entgegen den Vorgaben – nicht die tatsächlich gefahrenen Strecken ihrer Güterzüge, sondern eine geringere, den Kunden in Rechnung gestellte Kilometerangabe an die Behörde gemeldet zu haben. Pressemeldung Die Güterbahnen
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am 20/11/2024
Fotos Mobifair. In diesem Jahr trafen sich die Mitglieder des Vereins mobifair in Fulda zur alljährlichen Versammlung. Der Vorsitzende des Präsidiums, Reiner Bieck, begrüßte die Anwesenden und gratulierte dem Verein zu seiner „Volljährigkeit“. 18 Jahre mobifair, 18 Jahre Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen in der Mobilitätswirtschaft. Es wurde viel erreicht, doch nicht alles wird besser – im Gegenteil, die Zeiten werden härter. Bieck entschuldigte den Vorsitzenden des Vorstands, Dirk Schlömer, der krankheitsbedingt leider nicht teilnehmen konnte. Nach Abschluss der Formalien richtete Guy Greivelding, ehemaliger Präsident des FNCTFFEL aus Luxemburg und Vorsitzender von mobifair-Luxemburg, einige Worte an die Anwesenden und berichtete über die Situation in Luxemburg. Das Grußwort hielt Edwin Atema von der Road Transport Due Diligence (RTDD). Die RTDD-Stiftung wurde 2018 von der International Transport Workers Federation (ITF) und der International Union of Food (IUF) ins Leben gerufen. Ihr Hauptziel ist die Überwachung und Sicherstellung der Einhaltung des Lieferkettengesetzes. Atema begleitete maßgeblich die Proteste der LKW-Fahrer von Gräfenhausen. Diese Aktion sorgte für großes Aufsehen, aber sie sei nur die Spitze des Eisbergs, so Atema. Rund vier Millionen LKW-Fahrer sind in den 27 EU-Mitgliedstaaten im Einsatz, die etwa 50 bis 60 verschiedene Nationalitäten repräsentieren. Die Rahmenbedingungen seien teilweise katastrophal. Ausbeutung und Menschenhandel stünden an der Tagesordnung. Die Arbeit der RTDD trägt wesentlich dazu bei, die Arbeits- und Lebensbedingungen im Transportsektor nachhaltig zu verbessern. Auch im Langzeitprojekt „Faire und sichere Arbeit in der Verkehrsbranche“ gab es in diesem Jahr viel zu tun. Christian Gebhardt, Projektleiter des Langzeitprojekts, präsentierte die Arbeit und die Erkenntnisse aus dem vergangenen Jahr. Es gab Fortschritte bei den Landestariftreue- und Vergabegesetzen. Ein zentrales Thema war das Bundestariftreuegesetz, dessen politischer Prozess weiterhin von Unsicherheiten geprägt ist. mobifair hinterfragte zudem den Wettbewerb im Schienennahverkehr. Dabei wurde deutlich, dass der Wettbewerb zwischen nur wenigen Akteuren ausgetragen wird. Die finanzielle Lage des SPNV bleibt angespannt: Die Regionalisierungsmittel reichen kaum aus, um bestehende Leistungen und das Deutschland-Ticket über 2025 hinaus zu sichern. Erste Kürzungen durch Aufgabenträger gefährden die Verkehrswende. Wie in den vergangenen Jahren fand auch 2024 ein Workshop statt, diesmal in den Niederlanden, um sich über staatliche und regionale Regelungen bei Ausschreibungsverfahren auszutauschen. Ein weiterer Workshop ist für 2025 in Italien geplant. Darüber hinaus beteiligt sich mobifair an einer Sechs-Länder-Studie zur Liberalisierung des Schienenverkehrs, die bis 2026 läuft. Politisch setzte mobifair auf Gespräche mit Bundes- und Landespolitikern sowie auf Seminare wie „Achtung, Ausschreibung!“. Diese boten Raum für Diskussionen über Vergabewettbewerb und Qualitätsstandards. Regelmäßiger Austausch mit Gewerkschaften und Verbänden ergänzte diese Arbeit. Manuel Poblotzki stellte in Vertretung von Dirk Schlömer den aktuellen Stand der geleisteten Arbeit der mobifair Zertifizierungs- und Beratungs-GmbH für 2024 vor. Die Seminarauslastung war nicht vollständig zufriedenstellend; dennoch konnten einige ausgefallene Veranstaltungen durch Alternativen kompensiert werden. Helmut Diener, Vorstand mobifair, präsentierte die Recherchearbeit des Vereins für 2024. Im Fokus standen weiterhin Verfahren gegen einen Personaldienstleister, der Lokführern aus der Ukraine und Russland nach Kündigungen hohe Rückzahlungen von Ausbildungskosten abverlangte. Zudem deckte mobifair Sicherheitsprobleme im Schienenverkehr auf, da Lokführer häufig ohne ausreichende Schulung eingesetzt wurden. Diese Recherchen unterstreichen die Bedeutung der Arbeit für faire und sichere Bedingungen. Für 2025 plant mobifair die Begleitung ausstehender Verfahren, Maßnahmen gegen minderwertige Ausbildungsangebote sowie neue Recherchen zu unsicheren Zugfahrten und zur Tarifbindung in der Branche. „Wir sind noch nicht fertig. mobifair wird die Recherche wieder intensivieren und die Unternehmen, die sich nicht an Lohn- und Sozialstandards halten, in die Öffentlichkeit ziehen.“ Reiner Bieck präsentierte den Bericht des Präsidiums. Dabei gab er einen Rückblick auf die Sitzungen des vergangenen Jahres und erläuterte die Aufgaben, die das Präsidium in diesem Zeitraum wahrgenommen hatte. Die Pflichten der Mitgliederversammlung, darunter Abschlüsse, Berichte sowie Entlastung der Rechnungsprüfer und des Präsidiums, wurden satzungsgemäß abgearbeitet und durchgeführt. Die Mitgliederversammlung erteilte dem Vorstand und dem Präsidium einen Auftrag. Die Mitglieder beauftragen den Vorstand und das Präsidium, in den weiteren Verhandlungen sicherzustellen, dass die finanzielle Absicherung des Vereins mobifair für die nächsten Jahre gewährleistet wird, damit die gute Arbeit weiter fortgesetzt werden kann. Der Antrag wurde einstimmig beschlossen. Das Schlusswort des Präsidenten Reiner Bieck stimmte nachdenklich, „Die Zeiten werden nicht einfacher, doch die Aufgabe bleibt, helles Licht in die dunklen Ecken der Verkehrsbranche zu bringen. Helles Licht setzt voraus, dass Energie da ist, Energie setzt voraus, dass Menschen da sind. Menschen arbeiten und Arbeit muss bezahlt werden. Dass die Menschen, die tagtäglich in der Branche arbeiten, mehr leisten als das, was sie zum Teil vergütet bekommen und unter welchen Umständen sie dies tun, das haben wir hier heute gehört.“ mobifair wird sich weiterhin für diese Menschen einsetzen. Ordentliche Arbeit muss auch ordentlich vergütet und wertgeschätzt werden. Pressemeldung Mobifair
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EVG: Zukunft Bahn geht nur zusammen – Wissing für Infrastrukturfonds
am 20/11/2024
Fotos EVG. Eigentlich war sein Besuch live geplant – der plötzliche Wintereinbruch machte einen Strich durch die Rechnung. Bundesverkehrsminister Volker Wissing ließ es sich dennoch nicht nehmen, die EVG-Bundeskonferenz virtuell zu besuchen. In seinem Grußwort sprach sich Wissing klar gegen eine Zerschlagung des Bahnkonzerns aus. „Probleme löst man nicht im Gesellschaftsrecht, sondern indem man in die Infrastruktur investiert.“ Mit der InfraGO habe man eine gute Lösung gefunden, die in der Öffentlichkeit bisher noch immer unterschätzt werde. „Ich finde es unfair, dass die Gleichen, die über unpünktliche Züge klagen, gleichzeitig am zurückhaltendsten sind, wenn es um finanzielle Unterstützung geht, und dann die Lösung in einer Trennung von Netz und Betrieb sehen. Nein, das ist nicht die Lösung, sondern: Investitionen, Investitionen, Investitionen!“ Wer es ernst meine mit der Förderung der Eisenbahn, „der muss uns unterstützen und nicht die Debatte auf Nebenkriegsschauplätze ablenken. Die Eisenbahn und vor allem die Eisenbahner:innen haben es verdient.“ Wie aber sichert man die auskömmliche Finanzierung? Auch hier formulierte der inzwischen parteilose Minister eine klare Position: „Ich setze mich für einen Infrastrukturfonds ein, weil der momentane Hochlauf der Investitionen nicht gestoppt werden darf und man nicht jedes Jahr als Bittsteller im Finanzministerium auftreten muss.“ Deutschland müsse seine Infrastruktur auf Vordermann bringen. „Wir sind ein Transitland, wir sind auf Mobilität und Logistik angewiesen und die Eisenbahn ist ein Herzstück von Mobilität und Logistik.“ Noch sei er im Amt, so Wissing, „und Sie können auf mich zählen und ich weiß, dass ich auf Sie zählen kann.“ Die 4. Bundeskonferenz ist zu Ende. Das kommende Jahr wird entscheidend sein für die Eisenbahn in Deutschland. Das Motto der 4. Bundeskonferenz wird uns durch das kommende Jahr tragen: „Zukunft Bahn geht nur zusammen!“ Entgelt, Arbeitszeit, Entgeltstruktur, Mitgliederbonus: auf diesen Feldern werden wir mit der Deutschen Bahn im Frühjahr 2025 verhandeln. Die konkreten Forderungen werden im Januar festgelegt. Schon jetzt ist klar, auch diese Tarifrunde findet unter sehr besonderen Bedingungen statt – nämlich während des Bundestagswahlkampfes. Pressemeldungen EVG
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Bundesnetzagentur: Marktuntersuchung Eisenbahnen veröffentlicht
am 20/11/2024
Die Bundesnetzagentur hat die „Marktuntersuchung Eisenbahnen 2024“ veröffentlicht. Die Nachfrageentwicklung im Jahr 2023 verlief im Schienenpersonenverkehr und im Schienengüterverkehr gegensätzlich. Während die Verkehrsleistung im Personennahverkehr und Personenfernverkehr zunahm, verzeichnete der Güterverkehr einen Rückgang. Die nicht-bundeseigenen Eisenbahnverkehrsunternehmen entwickelten sich dabei in allen drei Verkehrsdiensten besser als der Gesamtmarkt und konnten Ihre Marktanteile leicht steigern. Umsatz steigt 2023 in allen Verkehrsdiensten Im Berichtszeitraum 2023 konnte der Umsatz im Eisenbahnverkehrsmarkt in allen Verkehrsdiensten (Schienengüterverkehr, Schienenpersonenfernverkehr, Schienenpersonennahverkehr) gesteigert werden. Auf den Gesamtmarkt bezogen wurden rund 26 Milliarden Euro erwirtschaftet. Dies entspricht einem Zuwachs von knapp 8 Prozent. Der Fernverkehr verbuchte dabei – wie im vergangenen Berichtsjahr – sowohl prozentual als auch nominell die deutlichste Steigerung. Pünktlichkeit Nachdem die netzweite Pünktlichkeit in den Jahren 2021 und 2022 merklich absank, setzte sich diese Entwicklung im Jahr 2023 fort, wenngleich weniger stark als in den Vorjahren. Die Quote der Zugausfälle erhöhte sich weiter und erreichte in 2023 ein rund doppelt so hohes Niveau wie im Jahr 2019. Herausforderungen Das Deutschland-Ticket hat im Schienenpersonennahverkehr zu einem deutlichen Nachfragesprung geführt. Seit 2005 ist die Verkehrsleistung sowohl im Schienenpersonenverkehr als auch im Schienengüterverkehr auf dem deutschen Schienennetz um mehr als 40 Prozent gestiegen. Diese Steigerung ist deutlich höher als bei den anderen Verkehrsträgern. In der Folge sind Züge und das Schienennetz zunehmend überlastet. Der Bericht ist auf der Internetseite der Bundesnetzagentur unter www.bundesnetzagentur.de/eisenbahn-marktuntersuchung veröffentlicht. Druckexemplare des Berichts können auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden. Pressemeldung Bundesnetzagentur
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EVG: Bundeskonferenz – Zukunft Bahn geht nur zusammen
am 19/11/2024
Die EVG setzt auf ihrer Bundeskonferenz ein starkes Zeichen gegen politische Pläne zur Zerschlagung der Deutschen Bahn. Zur Konferenz wird auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing erwartet. „2021 haben die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner gegen Zerschlagungspläne aufbegehrt und verhindert, dass die Ampel-Regierung politisches Roulette mit der Bahn spielt. Die EVG ist bereit und wird sich im Bundestagswahlkampf erneut gegen eine Trennung von Netz und Betrieb vehement zur Wehr setzen“, sagte der EVG-Vorsitzende Martin Burkert. Vor dem Hintergrund von aktuellen Äußerungen von CDU/CSU für die Trennung von Netz und Betrieb, sagt Burkert: „Wir appellieren an CDU/CSU Verantwortung für die Schiene und die Beschäftigten zu übernehmen. Einen Wahlkampf auf dem Rücken der Beschäftigten werden wir nicht zulassen. Die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner wollen wieder stolz auf ihre Deutsche Bahn sein. Sie wünschen sich politische Rückendeckung durch eine ausreichende Finanzierung der Schiene und keine Zerschlagung, die sowohl den Schienenverkehr als auch die Arbeitsbedingungen verschlechtern würde.“ Das konnte man beispielsweise in Großbritannien beobachten, wo die Trennung und Privatisierung von Netz und Betrieb zu unzähligen Pannen, schwerwiegenden Unfällen und großer Unzufriedenheit geführt hat, weshalb die Regierung sie nun rückgängig machen und die Bahn wieder in öffentliches Eigentum überführen will. Die EVG-Bundeskonferenz in Hamburg mit 160 Teilnehmenden markiert den Startschuss der Anti-Zerschlagungs-Kampagne unter dem Motto „Zukunft Bahn geht nur zusammen“. Als Hauptredner wird Bundesverkehrsminister Volker Wissing erwartet, dem Burkert nochmals „Respekt“ für seinen Verbleib in der Bundesregierung zollte. „Herr Wissing macht sich für eine dauerhafte Finanzierung unserer Verkehrsinfrastruktur mittels eines Fonds stark. Hierfür hat er unsere volle Unterstützung“, betonte Burkert. Die EVG geht mit Rückenwind in das Jahr 2025. „In diesem Jahr sind bereits knapp 13.000 Eisenbahner neu in die EVG eingetreten. Das ist ein wichtiger Vertrauensbeweis in unsere Arbeit und Beweis unserer Organisationsstärke.“ Pressemeldung EVG
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EVG: Vergabe von Schienenersatzverkehren – Schluss mit dem Billig-Wahnsinn
am 19/11/2024
Die EVG fordert klare und verbindliche Vorgaben für die Vergabe von Schienenersatzverkehren bei den anstehenden großen Generalsanierungen! Qualität und Sicherheit dürfen nicht dem niedrigsten Angebot zum Opfer fallen. Immer wieder kommen ein veralteter Fuhrpark und unzureichend ausgebildetes Personal zum Einsatz, nur weil das günstigste Angebot den Zuschlag erhält. Das ist nicht nur ein Risiko für die Fahrgäste. Es ist auch untragbar für die Beschäftigten, die unter prekären Bedingungen arbeiten müssen. Soziale Beschäftigungsbedingungen, faire Bezahlung und umfassende Ausbildung müssen bei jeder Vergabe garantiert sein – und zwar verbindlich! Es braucht Mindeststandards, die kontinuierlich kontrolliert und durchgesetzt werden. „Schluss mit dem Sparkurs auf dem Rücken der Beschäftigten!“, sagt der Stellvertretende EVG-Vorsitzende Kristian Loroch. „Wir brauchen endlich Ausschreibungen, bei denen Qualität, Sicherheit und gerechte Arbeitsbedingungen über dem billigsten Preis stehen. Die EVG setzt sich für soziale Mindeststandards oberhalb der gesetzlichen Anforderungen ein.“ Pressemeldung EVG
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EVG: Welttoilettentag 2024 – Arbeitgeber:innen vernachlässigen hier ihre Fürsorgepflicht
am 19/11/2024
Am 19. November ist „World Toilet Day“ („Welttoilettentag“). Seit mehr als 20 Jahren macht dieser internationale Aktionstag auf das Recht aufmerksam, dass wir alle ein Anrecht auf menschenwürdige sanitäre Bedingungen haben. Weltweit leben laut Vereinten Nationen immer noch 3,5 Milliarden Menschen mit unzureichenden, schmutzigen, unhygienischen oder nicht vorhandenen Sanitäranlagen, die die Gesundheit gefährden und die Umwelt verschmutzen. In der Bundesrepublik ist die allgemeine Situation weniger besorgniserregend als in vielen anderen Ländern. Aber insbesondere in der Arbeitswelt gibt es auch in Deutschland noch viel zu tun. „Ganze Berufszweige haben teilweise keinen ausreichenden Zugang zu Sanitäranlagen, so unter anderem bei Bussen, Straßenbahnen, im (Gleis)bau und auch bei den Lokführer:innen. Das liegt teils an abweichenden gesetzlichen Vorgaben, aber natürlich auch an mangelhafter Umsetzung“, so Cosima Ingenschay, stellvertretende EVG-Vorsitzende. „Teilweise trinken Kolleg:innen in zwei Tagen nur einen halben Liter Wasser während der Arbeit. Damit wird die eigene Gesundheit aufs Spiel gesetzt. Das kann und darf nicht sein, die Arbeitgeber:innen vernachlässigen hier ihre Fürsorgepflicht“, schildert Nadja Houy, Vorsitzende der EVG-Bundesfrauenleitung als eines von vielen Beispielen. Wer seinen Harndrang regelmäßig zurückhalten muss, schädigt die Blase und kann bestehende Erkrankungen verschlimmern. Insbesondere bei akuten oder chronischen Erkrankungen, bei einer Schwangerschaft und während der Menstruation sind Kolleg:innen besonders von einer unzureichenden Versorgung, weiten Wegen oder zu kurzen Pausen betroffen. Vor Ort kann hier aber einiges erreicht werden. Es gibt Vorgaben, die eingehalten werden müssen und die Interessenvertretungen haben durch das Betriebsverfassungsgesetz durchaus Möglichkeiten aktiv zu werden. „Wenn wir die Berufe im Eisenbahnsektor attraktiver machen wollen, dann ist der uneingeschränkte Zugang zu Sanitäranlagen ein Muss!“, sagt Nadja Houy zum Abschluss. „Dies ist nur ein Baustein gegen den Fachkräftemangel, aber ein sehr wichtiger.“ Pressemeldung EVG
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Transporeon: Transportbranche – Vier Prognosen für das Jahr 2025
am 19/11/2024
Die Transportbranche hat im Jahr 2024 eine herausfordernde Reise hinter sich. Hoffnungen auf eine schnelle Erholung von den Turbulenzen der vergangenen Jahre standen anhaltendem wirtschaftlichem Gegenwind, geopolitischen Unsicherheiten und weiter andauernden Herausforderungen gegenüber, die die Branche in vorsichtiger Erwartung gehalten haben. Der Weg in das Jahr 2025 verspricht spannende Chancen und anspruchsvolle Herausforderungen für diejenigen, die sich in den globalen Lieferketten bewegen. Auch wenn der Optimismus über eine allmähliche Rückkehr zur Normalität anhält, ist es entscheidend, die prägenden Kräfte der Branche genau zu verstehen, um der Entwicklung einen Schritt voraus zu sein.Hier sind unsere Prognosen für den Transportsektor im Jahr 2025. Der Druck auf das Thema Nachhaltigkeit wird bleiben Aufgrund des Zusammenwirkens mehrerer Faktoren – strengere Umweltvorschriften, steigende Kraftstoffkosten und ein wachsendes Verbraucherbewusstsein – ist Nachhaltigkeit kein Trend mehr, sondern ein erheblicher Druck, der auf den Schultern der Transportbranche lastet. Im Jahr 2024 waren Elektrofahrzeuge und Fahrzeuge mit alternativen Kraftstoffen noch nicht so erfolgreich, wie sie sein sollten. Und obwohl die Investitionen weiter steigen werden, werden die Herausforderungen und die Skepsis auch 2025 noch bestehen. Stattdessen konzentrieren sich die Unternehmen auf Nachhaltigkeit, indem sie ihre betriebliche Effizienz verbessern. Das bedeutet, dass sie Technologien, Daten und künstliche Intelligenz nutzen, um Leerkilometer und Zeitaufwand zu reduzieren und so den gesamten Betriebsablauf – und damit die Lieferkette – nachhaltiger zu gestalten. Die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Spediteuren, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben, wird auch unter dem Gesichtspunkt der Markenbildung immer wichtiger werden. Der Aufbau “grüner” Partnerschaften in der Lieferkette wird für die Verringerung der Umweltbelastung, die Verbesserung des Markenimages und die Gewinnung umweltbewusster Kunden entscheidend sein. Die KI-Revolution: von der Automatisierung zur autonomen Entscheidungsfindung Künstliche Intelligenz ist keine Zukunftsmusik mehr, sondern entwickelt sich rasch zu einer treibenden Kraft für Effizienz und Innovation in der Transporttechnologie. Während 2024 Unternehmen mit einfacher KI-gestützter Automatisierung experimentierten, wird 2025 der Sprung zu anspruchsvolleren Anwendungen erfolgen. Es ist zu erwarten, dass KI über einfache Aufgaben wie die Routenoptimierung hinaus in den Bereich der autonomen Entscheidungsfindung vordringt. Hochentwickelte Algorithmen werden zur Optimierung ganzer Transportnetzwerke riesige Datenmengen analysieren und dabei Echtzeitbedingungen, Fahrerverfügbarkeit und Kostenschwankungen berücksichtigen. Dies wird sich auch auf Preisverhandlungen auswirken. Anstatt die Preise für jede Sendung einzeln mit allen Vertragspartnern auszuhandeln, können Unternehmen mit KI-gestützten Tools alle Verhandlungen gleichzeitig führen. Die prädiktive Wartung wird sich immer mehr durchsetzen, wobei KI und Algorithmen für maschinelles Lernen Daten von IoT-Sensoren analysieren, um Störungen im Equipment vorherzusehen, Ausfallzeiten zu minimieren und Wartungspläne zu optimieren. Schließlich wird KI, wie in anderen Branchen auch, die Mitarbeitenden durch die Automatisierung zeitaufwändiger und fehleranfälliger manueller Tätigkeiten unterstützen. Diese sich wiederholenden Aufgaben können rationalisiert werden, was zu erheblichen Zeit- und Arbeitsersparnissen führt und den Mitarbeitenden mehr Zeit für strategische Aufgaben lässt. Fahrermangel hält an: Ist KI die Rettung? Der Fahrermangel wird sich auch im Jahr 2025 fortsetzen. KI wird helfen, aber die Lösung dieses komplexen Problems erfordert einen vielschichtigen Ansatz, der Personalbeschaffung, Technologie und betriebliche Effizienz kombiniert. Die Gewinnung neuer Talente für die Branche erfordert konzertierte Anstrengungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, wettbewerbsfähiger Gehälter und Investitionen in Fahrertrainingsprogramme.Gleichzeitig werden die Unternehmen verstärkt auf Automatisierungstechnologien wie autonome Lkw und Lagerroboter setzen, um den Druck auf ihre Mitarbeiter zu verringern.Auch die Optimierung der Fahrzeiten wird ein zentraler Punkt auf der Agenda sein. Unternehmen werden KI-gestützte Technologien nutzen, um Verspätungen zu minimieren, die Standzeiten an Laderampen zu minimieren und die Produktivität und Zufriedenheit der Fahrer zu verbessern. Sichtbarkeit: von Daten zu verwertbaren Erkenntnissen Echtzeitvisibilität ist mittlerweile ein Standardmerkmal im Transportmanagement, aber im Jahr 2025 wird sich der Fokus von der einfachen Feststellung, wo sich die Transporte befinden, auf die Gewinnung wertvoller Erkenntnisse aus den Daten verlagern. Dies bedeutet, dass die Möglichkeiten der vorausschauenden Analyse eingesetzt werden, um Störungen vorherzusagen, Routen zu optimieren und Verspätungen proaktiv anzugehen.Integrierte Plattformen werden bei dieser Entwicklung eine entscheidende Rolle spielen, indem sie TMS, Lagerverwaltungssysteme und andere Datenquellen miteinander verbinden, und so einen nahtlosen Informationsfluss schaffen und die Entscheidungsfindung in der gesamten Lieferkette optimieren. Auch die datengestützte Zusammenarbeit wird zunehmend an Bedeutung gewinnen, da Unternehmen Informationen mit Partnern und Kunden austauschen, um effizienter zu arbeiten und eine engere, transparentere Zusammenarbeit aufzubauen. Auf dem Weg ins Jahr 2025 und darüber hinaus Auch wenn das Jahr 2025 eine modernisierte Transportindustrie mit KI-gestützten Fähigkeiten verspricht, gibt es einen großen Haken bei all den oben genannten Vorteilen der Technologie: Der Transportsektor hinkt bei der Digitalisierung anderen Branchen hinterher. Dies wird die Entwicklung von Technologie, Daten und KI zweifellos behindern. Daher sollten Unternehmen die Digitalisierung ihrer Prozesse vorantreiben, wenn sie von den Vorteilen profitieren wollen. Die Reise verspricht, sowohl anspruchsvoll als auch lohnend zu werden, und diejenigen, die bereit sind, zusammenzuarbeiten und diese technologische Evolution anzunehmen, werden diejenigen sein, die in der sich wandelnden Transportbranche die Führung übernehmen. Christopher Keating, Senior Vice President Trimble Transportation Europe
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am 19/11/2024
Vor zwanzig Jahren hat der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) das Dokument 950 veröffentlicht, mit dem Ziel, die Tarifbestimmungen deutschlandweit zu harmonisieren. Ein wesentlicher Aspekt dabei waren die Kinderaltersgrenzen, ab wann Kinder überhaupt einen Fahrschein benötigen und ab welchem Alter der volle Fahrpreis erhoben wird. Die Empfehlung lautet, für 6 bis 14,99 Jahre wird ein ermäßigter Kinderfahrschein angeboten. Heute, im Jahre 2024, gibt es vor allem in Bayern, Niedersachsen und Thüringen Regionen und Unternehmen, bei denen bereits Kindergartenkinder zur Kasse gebeten werden oder sie früher erwachsen sind. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert die Politik und Unternehmen auf, das Momentum des Deutschland-Tickets zu nutzen und die Tarifbestimmungen grundlegend zu vereinfachen. Neben den Kinderaltersgrenzen standen Regelungen zu Tagestickets, Gruppentickets, Zuschlagsregelungen für Räder, Hunde und Fahrten in der 1. Klasse, die Darstellung des Kurzstreckentarifs, Fahrtunterbrechungen und die Entwertung von Fahrkarten auf der Harmonisierungswunschliste. Bei allen ist die Vereinheitlichung vorangekommen, wenn auch nicht in dem Masse, wie es wünschenswert ist. Konzentrieren wir uns auf das Beispiel der Kinderaltersgrenzen. Es hat fünfzehn Jahre intensiver Bemühungen auch des Fahrgastverbands PRO BAHN erfordert, bis alle großen Verkehrsverbünde mit Schienenintegration diese Harmonisierung umgesetzt hatten. 2019 passte dann der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) die obere Altersgrenze auch bis zur Vollendung des 15. Lebensjahres an. Seitdem hat sich nur wenig bewegt. Auch heute noch fordern Unternehmen Fahrscheine von vierjährigen Kindern und anderswo sind Zwölfjährige bereits erwachsen „Es ist völlig unverständlich, warum ein Kind mit Überschreiten einer innerdeutschen Kreisgrenze plötzlich früher zahlen muss“, erläutert Jörg Bruchertseifer, Tarifexperte des Fahrgastverbands PRO BAHN, die aktuell gültige Situation. „An einer anderen Kreisgrenze wird das Kind dann zum Graufahrer, da den Eltern nicht bewusst ist, dass ihr Sprössling dort schon als Erwachsener zählt. Solche tariflichen Hürden dürfen die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs insbesondere bei Kindern nicht erschweren“. Die Einführung des Deutschlandtickets hat eindrücklich gezeigt, dass einfache leicht verständliche Tarifbedingungen die Einstiegsbarriere zur Nutzung des öffentlichen Verkehrs senken. Der Fahrgastverband PRO BAHN hat mit seinem Einfachtarif (www.pro-bahn.de/einfachtarif) die Vorstellungen der Fahrgäste zusammengetragen und dazu einen Diskussionsbeitrag geliefert. Es besteht jetzt die Chance, die Harmonisierung mit einer drastischen Vereinfachung der Grundstrukturen zu vollenden. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert die Verantwortlichen in Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik sowie der Verkehrsunternehmen auf, mit einer raschen Tarifstrukturreform die Verkehrswende voranzubringen und so einen aktiven Beitrag für den Klimaschutz zu leisten. Detlef Neuß, Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN meint dazu, „Die Verkehrsminister der Länder haben es in der Hand, das Tarifabitur überflüssig zu machen“. Pressemeldung Fahrgastverband PRO BAHN e.V.,
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am 18/11/2024
Die Beendigung der Tätigkeit von Ruth Leyendecker erfolgt auf ihren Wunsch und in Abstimmung mit dem Vorstand der VDV-Akademie sowie der Verbandsgeschäftsführung. Die Nachfolge übernimmt vorerst Alexander Möller, Geschäftsführer ÖPNV beim VDV, in dessen Geschäftsbereich auch die Zuständigkeit für die Themen Arbeit, Bildung und die VDV-Arbeitgeberinitiative liegt. Harald Kraus, Vorstandsvorsitzender der VDV-Akademie: „Der Vorstand der VDV-Akademie respektiert und bedauert zugleich diesen Schritt von Ruth Leyendecker. Denn die Zusammenarbeit mit ihr war geprägt von großem Vertrauen und Kollegialität. Wir wünschen ihr alles erdenklich Gute für die weitere berufliche und private Zukunft und sind Alexander Möller dankbar, dass er trotz bereits einer Fülle an Aufgaben als VDV-Geschäftsführer jetzt die Geschäftsführung der VDV-Akademie übernimmt. Es ist uns wichtig, dass die von Ruth Leyendecker angestoßene Weiterentwicklung der Akademie mit der nötigen Stabilität für die engagierten Kolleginnen und Kollegen dort weiter vorangetrieben wird.“ In ihrer Zeit als Geschäftsführerin hat Frau Leyendecker den Grundstein für die Weiterentwicklung und die Modernisierung vieler Angebote der VDV-Akademie gelegt. Unter ihrer Führung konnten wichtige Weichenstellungen in der Akademie vorgenommen werden, um weiterhin die führende Institution in der Aus- und Weiterbildung der Branche zu sein – und um angesichts der dynamischen Entwicklungen auf dem Bildungs- und Personalmarkt zukunftsfähig zu bleiben. Ruth Leyendecker wurde zum 1. September 2023 einstimmig durch den Vorstand des VDV-Akademie e. V. zur Geschäftsführerin der VDV-Akademie bestellt. „Ich bedanke mich für die vielen tollen und spannenden Momente, die ich mit den Kolleginnen und Kollegen in der Akademie, in der Branche und im VDV hatte. Die Arbeit hier war getragen von gegenseitiger Wertschätzung und Vertrauen, was nicht selbstverständlich ist. Trotzdem habe ich aus persönlichen Gründen entschieden, meine Tätigkeit jetzt zu beenden, was mir nicht leicht fällt. Ich wünsche Alexander Möller und dem ganzen Team der VDV-Akademie das Allerbeste für die Zukunft und bedanke mich beim Vorstand der Akademie sowie bei Oliver Wolff als Vertreter des VDV für das entgegengebrachte Vertrauen“, so Ruth Leyendecker. Alexander Möller: „Ruth Leyendecker hat in ihrer Zeit bei der VDV-Akademie viel bewegt und einen tollen Job gemacht. Ich habe in meinem Berufsleben zudem selten eine offenere und strukturiertere Arbeitsübergabe erlebt. Wir werden den von Ruth eingeschlagenen Weg, die Akademie konsequent auf die Bedürfnisse unserer Branche und ihrer Beschäftigten auszurichten, weiter gehen.“ Pressemeldung VDV-Akademie GmbH
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am 18/11/2024
Die DB InfraGO hat in einem Informationstermin zur Korridorsanierung Hamburg-Berlin im kommenden Jahr soeben bekanntgegeben, dass nur zwei von drei Aufträgen für das Vorhaben vergeben sind, die Kosten im bisher kommunizierten Rahmen von 2,2 Milliarden Euro bleiben sollen, allerdings dafür Abstriche bei der Umsetzung gemacht werden müssen. Das Zugleit- und Sicherungssystem ETCS soll nun lediglich auf maximal einem Viertel der Strecke verbaut werden. Das dritte, nicht vergebene Baulos, soll bis April vergeben werden. GÜTERBAHNEN-Geschäftsführer Peter Westenberger kommentiert: „Das ist eine Menge „soll“ und „müsste“ für ein Vorhaben, das in weniger als einem Jahr starten soll und neun Monate lang große Auswirkungen auf den gesamten Schienenverkehr in Deutschland haben wird. Der DB gelingt es nicht, die großen Bedenken der Eisenbahnverkehrsunternehmen zu zerstreuen. Grundsätzlich ist es nicht verwerflich, den Einbau einer neuen Leit- und Sicherungstechnik zu verschieben. Faktisch heißt das aber, dass auch Kosten verschoben werden. Dass trotzdem die bereits mehrfach verschobene Abstimmung des Umleiterkonzepts erneut um Wochen nach hinten gelegt wird, ist mit europäischem Recht nicht vereinbar und vor allem nicht erklärbar. Wenn die betroffenen Unternehmen weiterhin befürchten müssen, dass die Pläne der DB durch kleine Probleme wie ein Kartenhaus zusammenbrechen, kann kein Vertrauen erwachsen.“ Pressemeldung Die Güterbahnen
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Verdi: Welttoilettentag – Wo die Geschäftsführung zur Toilette geht, ist es immer sauber
am 18/11/2024
Fotos Verdi. Anlässlich des Welttoilettentages am 19 November prämiert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die schmutzigsten Toiletten für Fahrpersonal im ÖPNV in Deutschland. Für die meisten Beschäftigten in Deutschland ist der Weg zur Toilette während der Arbeit selbstverständlich. Wenn man zur Toilette muss, sind die Wege meist kurz, die Toiletten oft sauber und in ausreichender Anzahl vorhanden. Dies gilt jedoch nicht für das Fahrpersonal der Busse und Bahnen in vielen Regionen in Deutschland. „Wir nehmen den Welttoilettentag zum Anlass, um auf die teils unwürdigen und unhygienischen Umstände für die Beschäftigten im ÖPNV aufmerksam zu machen“, betont die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. „Gerade im ländlichen Raum sind oft gar keine Toiletten vorhanden. Viele Kolleginnen und Kollegen müssen einfach in der Natur ihr Geschäft verrichten. Das muss sich endlich ändern.“ Wenn Toiletten vorhanden sind, werden sie oft nicht ausreichend gereinigt oder sind auch für andere zugänglich. Dabei kommt es oft zu Vandalismus oder Diebstahl von Hygieneartikeln wie Seife oder Toilettenpapier. „Haben unsere Kolleginnen und Kollegen im Fahrdienst aufgrund der engen Zeitplanung überhaupt mal genügend Zeit in der Pause, um auf Toilette zu gehen, ist diese entweder verschmutzt, verschlossen oder besetzt“, so Behle. ver.di hat daher in den letzten Wochen um Foto-Einsendungen der schmutzigsten, unwürdigsten oder ekligsten Toiletten für Fahrpersonal im ÖPNV gebeten. Unter der Vielzahl von Einsendungen wurden zwei „Gewinner“ von einer Jury ausgewählt. Sie stehen exemplarisch für die Zustände in Sanitäreinrichtungen für das Fahrpersonal im ganzen Land. Die Unternehmen werden auf die diesjährige ÖPNV Betriebs- und Personalrätekonferenz von ver.di eingeladen und erhalten dort eine Trophäe. Die diesjährigen „Gewinner“ sind: BördeBus Verkehrsgesellschaft, Vahldorf und die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Bayreuth. Die BördeBus bietet hauptsächlich Überlandlinienverkehr an. Dadurch finden viele Pausen an Endhaltestellen auf dem Land statt. Dazwischen bleibt den Beschäftigten oft nur der Gang in den Wald. An anderer Stelle gibt es lediglich mobile Toiletten als „dauerhafte Lösung“. Diese sind nicht immer abgeschlossen und können dadurch auch von Dritten benutzt und verschmutzt werden. Die Beispieltoilette steht auf einem unbeleuchteten Schulhof und ist vom Knoten- und Pausenpunkt in Rottmersleben, wo sich fünf Linien treffen, mehrere hundert Meter entfernt. Die Toilette der Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Bayreuth befindet sich an einer Endhaltestelle in Laineck, Friedrichsthal als einzige Toilette. Hier machen 45-mal am Tag Fahrerinnen und Fahrer Pause. „Gewonnen“ hat diese Toilette, da sie, wie viele andere im Land auch, nicht ausreichend häufig gereinigt wird, sondern allenfalls alle zwei Tage, am Wochenende gar nicht. Die zuständige Fremdfirma kommt manchmal tagelang nicht vorbei. Kostendruck führt zu mangelnder Hygiene. Pressemeldung Verdi
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Deutsche Bahn: Äußerung zur zur Elektrifizierung des Schienennetzes
am 18/11/2024
Die dpa-Meldung „Kaum neue und elektrifizierte Bahnstrecken im nächsten Jahr“ vom 17.11.2024, die eine parlamentarische Anfrage der Linken im Bundestag zitiert, lässt leider folgende Tatsachen außer Acht: • Rund 1,1 Millionen Kilometer legen Züge auf dem DB-Streckennetz pro Jahr zurück. Mehr als 90 % aller Verkehrsleistungen im Personen- und Güterverkehr des DB-Konzerns werden bereits elektrisch erbracht. Das ist mehr als im europäischen Durchschnitt und der Spitzenwert für vergleichbare Flächenländer auf dem Kontinent. • Die DB arbeitet an der Elektrifizierung weiterer Strecken. Eine Vielzahl nicht elektrifizierter Strecken dient ausschließlich dem Regionalverkehr. Hier obliegt die Entscheidung den Aufgabenträgern – zumeist den Bundesländern – ob eine Strecke elektrifiziert und ausgebaut werden soll. Gesetzlich vorgeschrieben sind hier eine Planung und Baustandards nach demselben Maßstab wie für Neubaustrecken. • Grundsätzlich ist das System Schiene gegenüber der Straße deutlich energieeffizienter – und hat darum einen deutlich geringeren CO2-Fußabdruck. Der Personen-Fernverkehr setzt beispielsweise rund 13 mal effektiver Energie um als ein Passagierflugzeug, Güterzüge sind 6,5 mal effektiver als ein LKW und auch im Personen-Nahverkehr ist die Schiene um den Faktor 2,5 wirtschaftlicher als ein PKW (Quelle: Allianz-Pro-Schiene e.V.) Pressemeldung Deutsche Bahn
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Deutsche Bahn: Mit dem Sparpreis Business günstig zum Geschäftstermin
am 18/11/2024
Für alle Geschäftsreisenden, die klimafreundlich und dabei kostengünstig zu ihren Terminen reisen möchten, ergänzt die Deutsche Bahn (DB) ihr Portfolio ab 1. Januar 2025 um ein weiteres Angebot: den Sparpreis Business. Mit ihm können Geschäftskund:innen künftig neben dem Flexpreis Business ein preiswerteres, zuggebundenes Angebot nutzen. Der Sparpreis Business ist bereits ab 27,99 Euro erhältlich und bietet einen für Geschäftsreisende besonders wichtigen Vorteil: Sollte sich die Reise verschieben und das Ticket muss storniert werden, erfolgt die Rückzahlung – anders als beim privaten Sparpreis – nicht als Gutschein, sondern auf das ursprüngliche Zahlungsmittel. Das ist für die Abrechnung bei Firmenkund:innen ein wichtiges Feature. Stefanie Berk, Vorständin Marketing und Vertrieb DB Fernverkehr: „Dienstreisen sind für viele Firmen ein hoher Kostenfaktor. Gleichzeitig hat die Corona-Pandemie gezeigt, dass ein Videocall das persönliche Treffen oft nicht ersetzen kann. Daher möchten wir gerade in der derzeitig angespannten wirtschaftlichen Situation den Unternehmen ein Angebot machen, mit dem sich preiswerte und klimafreundliche Dienstreisen vereinen lassen.“ Der Sparpreis Business im Überblick: • Günstiges Ticket ab 27,99 Euro mit fester Zugverbindung • Erhältlich vom 1. Januar 2025 bis vorerst 31. Dezember 2025 für Reisen in diesem Zeitraum • 25% Rabatt mit der BahnCard Business • City-Ticket zusätzlich verfügbar • Stornierung vor dem 1. Geltungstag gegen 10 Euro Entgelt, Erstattung erfolgt auf das ursprüngliche Zahlungsmittel Pressemeldung Deutsche Bahn
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EBA: Ausschreibung Versuchsfahrten für das DZSF
am 18/11/2024
Das Eisenbahn-Bundesamt hat im Amtsblatt der Europäischen Union das Forschungsprojekt – DZSF – Durchführung von Versuchsfahrten für das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung – ausgeschrieben (700138-2024). Es sollen Leistungen zur Durchführung von Zugfahrten für Forschungszwecke beauftragt werden. Die Leistung umfasst die Planung, Organisation und Durchführung von Fahrten. Die Leistung umfasst darüber hinaus die Beratung des Auftraggebers, die Zurverfügungstellung von geeigneten Fahrzeugen und Personal. Die Fahrten finden je nach Erfordernis im gesamten Bundesgebiet statt, mit einem besonderen Schwerpunkt in der Region des ODT. Der Auftrag ist als Rahmenvertrag mit flexiblem Abruf von Leistungen durch den AG gestaltet. Der geschätzte Wert ohne MwSt. beträgt 279 660,74 EUR für eine Laufzeit von 12 Monaten. Frist für den Eingang der Angebote ist der 15/01/2025 . Quelle EU-Amtsblatt
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DBV: Unterstützung der Petition des Vereins Digitalcourage für ein Recht auf Leben ohne Digitalzwang
am 16/11/2024
Immer mehr Dienstleistungen der staatlichen Daseinsvorsorge werden auschließlich digital angeboten oder die analoge Nutzung wird zunehmend erschwert wird. Das können und wollen wir nicht hinnehmen. Dadurch werden immer mehr Menschen ausgeschlossen und diskriminiert. Das betrifft nicht nur mobilitätseingeschränkte Menschen, sondern zunehmend auch weitere Bevölkerungsgruppen. Für den Bereich des öffentlichen Verkehrs betrifft dies insbesondere Fahrplanauskunft und Fahrkartenkauf. Hier bedeutet die Einführung und Priorisierung der jeweiligen digitalen Variante immer die automatische Verschlechterung der bisherigen Angebote der analogen Varianten. Auf seiner heutigen Bundesvorstandssitzung in Probstzella hat deshalb der Bundesvorstand einstimmig entschieden, die aktuelle Petition des Vereins Digialcourage e. V. mitzutragen und zu unterstützen. Digitalcourage fordert, ein Recht auf Leben ohne Digitalzwang im Grundgesetz festzuschreiben (https://civi.digitalcourage.de/recht-auf-leben-ohne-digitalzwang): „Die Wahrnehmung der Grundrechte und der Daseinsvorsorge, die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und die Nutzung der öffentlichen Infrastruktur (z.B. Post, Bahn, medizinische Versorgung) darf nicht davon abhängig gemacht werden, dass Menschen das Internet, ein Smartphone oder bestimmte Software benutzen.“ Der Deutsche Bahnkunden-Verband teilt diese Positionierung und bittet daher alle Kunden, diese Petition mitzuzeichnen. Pressemeldung DBV
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am 15/11/2024
Die Kritik des Verbandes der privaten Güterbahnen (NEE) entbehrt jeder Grundlage. Von einem „Sanierungschaos“ bei der DB, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, kann überhaupt keine Rede sein. Beim Pilotprojekt für die Generalsanierung des hochbelasteten Schienennetzes auf der Riedbahn laufen alle Umleiterverkehre stabil, auch Betriebe mit Gleisanschluss werden zuverlässig versorgt. Im eigens für die Güterverkehrsbranche eingerichtete Shuttle-Service zwischen Bingen und Mannheim wären sogar noch zusätzlich freie Kapazitäten für den Güterverkehr verfügbar. Auch die Planungen für weitere Generalsanierungen 2025 und 2026 gehen stabil voran. Die Branche ist hier aktiv einbezogen. So hat die DB InfraGO auf Hinweis der Branche das Umleitungskonzept für die Generalsanierung der Strecke Obertraubling–Passau gemeinsam mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) im Frühjahr aktiv überarbeitet. Einige wenige Generalsanierungen dauern länger als die üblichen 5 Monate, so z.B. auf der Strecke Lehrte–Berlin. In diesem Fall ist der Grund nicht die Generalsanierung selbst, sondern eine parallel durchgeführte sowie seit Langem geplante Sanierungs- und Ausbaumaßnahme, um die in den 1990er-Jahren auf der Strecke verbaute Fahrbahn zu erneuern. Die DB InfraGO evaluiert ihre Projekte für die Generalsanierung des hochbelasteten Schienennetzes regelmäßig und hat die Branche zuletzt bei zwei Terminen Mitte August und Ende Oktober über notwendige Anpassungen informiert. Diese berücksichtigen die Ergebnisse aus Abstimmungen mit den europäischen Partnerbahnen sowie Wechselwirkungen mit anderen Baumaßnahmen. Solche Anpassungen sind im Rahmen der sogenannten Konsultationsphase nicht ungewöhnlich. Alle Eisenbahnverkehrsunternehmen, auch die des Güterverkehrs, haben nun die Gelegenheit, eine Stellungnahme abzugeben. Weitere Änderungen bei Auswahl und Reihenfolge sind daher im Rahmen der Branchenkonsultation möglich. Zudem steht die Umsetzung der Projekte unter dem Vorbehalt, dass im künftigen Bundeshaushalt die Mittel in ausreichender Höhe zur Verfügung stehen. Pressemeldung Deutsche Bahn
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am 15/11/2024
Leider geht die allgemeine Kostenentwicklung auch an uns nicht vorbei. Die Druckkosten pro Heft sind weiter angestiegen und viele andere Kostenpositionen auch (zum Teil mehrfach), darunter die Versandkosten (Porto). Die letzte Erhöhung des Heftpreises (und damit der Abonnementpreise) ist ja nicht allzu lange her. Schon wieder mehr? Oder gibt es auch eine andere Lösung? Nach reiflicher Überlegung haben wir uns dazu entschlossen, unsere Abonnenten nicht erneut zur Kasse zu bitten, sondern die Kosten zu reduzieren und die Zahl der Ausgaben im Jahr auf elf zu senken. Im Sommer wird es also künftig eine mit aktuellen Informationen prall gefüllte Doppelnummer geben. Das entspricht umgelegt auf den gesamten Jahrgang etwa einer Preiserhöhung von 2 ct pro Seite. Wir werden aber bei günstiger Entwicklung der Verkaufszahlen auch einzelne Hefte im Umfang verstärken, wie es ja bisher schon praktiziert wurde. Für die bei jedem Heft geforderten Redakteure und Mitarbeiter bringt die Reduzierung auf elf Ausgaben eine Arbeitsentlastung. Wer schon länger dabei ist, wird sich vielleicht erinnern: Eine Sommer-Doppelnummer hatte der LOK Report bereits früher einmal im Programm – also ein wenig »back to the roots«. Es sei hier auch daran erinnert, dass einige Redaktionsbereiche nach wie vor unbesetzt sind, darunter die Museumsbahnen. Dieser Themenbereich wird derzeit von den Deutschland-Redakteuren mitbetreut, was keine Dauerlösung sein kann und sein soll. Auch für den Bereich Internet suchen wir dringend neue Mitstreiter, auch, um die Arbeit besser verteilen zu können. Der »Lohn«: Die eigene Arbeit in gedruckter Form bzw. als Beitrag auf der Internetseite, dazu regelmäßig ein Freiexemplar des LOK Report im Briefkasten. Interesse an der Mitarbeit in unserem Team und »freie Spitzen«? Dann melden Sie sich doch einfach per E-Mail oder Telefon bei uns! Olaf Bade, LOK Report
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VDV: Finanzierung zum Deutschland-Ticket für 2025 scheint gesichert
am 15/11/2024
Nachdem sich SPD und Grüne nach dem Bruch der Ampel-Koalition bereits frühzeitig für die notwendigen Beschlüsse im Bundeshaushalt zur Finanzierung des Deutschland-Tickets ausgesprochen haben, hat nun auch die Bundestagsfraktion der CDU/CSU Zustimmung signalisiert. Aus Sicht des Branchenverbands VDV ein wichtiges Signal, um das bei vielen Fahrgästen beliebte Angebot auch im nächsten Jahr zu erhalten. Allerdings weist der VDV darauf hin, dass damit die gemeinsame Arbeit von Politik und Branche zur Verbesserung des Tickets und seiner Rahmenbedingungen erst begonnen hat: „Es ist gut, dass nun auch die Unionsfraktion die Finanzierung des Deutschland-Tickets für das kommende Jahr in den Haushaltsberatungen mit beschließen will. Damit wird das Ticket nicht zum Thema im Bundestagswahlkampf und sowohl die Branche als auch unsere Fahrgäste haben zumindest für 2025 entsprechende Planungssicherheit. Allerdings zeigen die Debatten der letzten Tage auch, dass wir dringend gemeinsam mit Bund und Ländern an einer Lösung arbeiten müssen, damit das Deutschland-Ticket nicht Jahr für Jahr aus finanziellen Gründen wieder infrage gestellt wird. Spätestens die neue Bundesregierung muss sich entscheiden, was mit diesem Angebot langfristig passieren soll. Das ist eine der wichtigsten verkehrspolitischen Fragen in der neuen Legislaturperiode. Die jährliche Hängepartie über die Zukunft des Tickets muss dann enden, Fahrgäste und Branche brauchen Klarheit“, so VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff. Der Branchenverband VDV will weiterhin dazu beitragen, die Entscheidung über die künftige Finanzierung des Deutschland-tickets zu versachlichen. Die aktuellen Zahlen, Daten und Fakten zum Deutschland-Ticket aus der gemeinsam von Bund und Ländern beauftragten Marktforschung zeigen, wo das Ticket im Urteil seiner Nutzerinnen und Nutzer aktuell steht und an welchen Stellen noch Wachstumspotenzial gehoben werden muss. Im Folgenden dazu die wichtigsten Erkenntnisse. Ein aktuelles Faktenblatt mit weiteren Ergebnissen ist hier zum Download verfügbar: Deutschland-Ticket – eine Tarifrevolution. Aktuell besitzen pro Monat durchschnittlich etwa 13,1 Millionen Bürgerinnen und Bürger ein Deutschland-Ticket. Davon sind aktuell etwa 1,8 Millionen Jobtickets und 1,05 Millionen Semestertickets. • 75 Prozent der Besitzerinnen und Besitzer des Deutschland-Tickets haben vor, dauerhaft dabei zu bleiben.• 96 Prozent der Nutzenden sind mit dem Deutschland-Ticket zufrieden, vier von fünf Nutzenden würden es weiterempfehlen.• 40 Prozent der Nutzenden sind zwischen 14 und 29 Jahre alt, 19,5 Prozent der Nutzenden kommen aus dem ländlichen Raum.• 27,2 Prozent der Fahrten mit dem Deutschland-Ticket wären ohne das Ticket nicht gemacht worden. 13,9 Prozent davon sind verlagerte Fahrten aus anderen Verkehrsmitteln.• Acht Prozent der Fahrten mit dem Deutschland-Ticket sind vom Auto auf den ÖPNV verlagert worden.• Zwei von drei Deutschland-Tickets wurden digital über Websites oder Apps gekauft. Andere Tickets werden über Chip Karten genutzt. Der VDV weist darauf hin, dass nur eine langfristig gesicherte Finanzierung des Tickets für Verlässlichkeit und Planbarkeit bei den Fahrgästen und in der Branche sorgt. Gerade für die notwendige Gewinnung von Neukundinnen und Neukunden ist dies unerlässich: In den ersten Wochen und Monaten nach Einführung des Deutschland-Tickets konnten rund eine Millionen Menschen als neue Kunden, die vorher nie oder sehr selten Bus und Bahn genutzt haben, gewonnen werden. Seitdem stagniert der Neukundenzuwachs. Dies ist aus wirtschaftlicher Sicht der Branche schwierig, denn nur zusätzliche Fahrgäste bringen auch zusätzliche Einnahmen zur Finanzierung des Gesamtsystems und des Deutschland-Tickets. Die übrigen Nutzerinnen und Nutzer des Tickets waren auch vorher schon ÖPNV-Kunden und sind vor allem deshalb zum Deutschland-Ticket gewechselt, weil sie damit im Vergleich zum vorherigen Abo oder Ticket erheblich weniger bezahlen müssen. Auch Arbeitgeber entscheiden sich nur dann für die Einführung oder Umstellung von Jobtickets, wenn es eine gesicherte, mehrjährige Perspektive für das Deutschland-Ticket gibt. Angesichts dessen, dass das Deutschland-Ticket inzwischen bei Millionen von Fahrgästen etabliert ist, die Mobilitätskosten für die Bürgerinnen und Bürger maßgeblich senkt und um neue Kunden durch eine dauerhafte Absicherung des Tickets zu gewinnen, empfiehlt der VDV für den kommenden Bundeshaushalt daher folgende Beschlüsse zu fassen: • Verabschiedung des Gesetzentwurfs zur 10. Änderung des Regionalisierungsgesetzes, mit dem die Überjährigkeit der Mittel für das Deutschland-Ticket von 2023 bis 2025 hergestellt werden soll.• Darin: Streichung des Enddatums 31. Dezember 2025. Damit wird sichergestellt, dass es das Deutschland-Ticket und die Bundesmittel in Höhe von 1,5 Milliarden Euro pro Jahr über das Jahr 2025 hinaus gibt.• Und: Streichung der haushaltskonsolidierenden Maßnahme zur Verschiebung der Auszahlung von 350 Millionen Euro an Regionalisierungsmitteln für das Jahr 2025 auf 2026. Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)
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Die Güterbahnen: Korridorsanierungen – Echte Herausforderungen kommen noch
am 14/11/2024
DIE GÜTERBAHNEN luden soeben zur vierten Bestandsaufnahme über die Korridorsanierungen der Deutschen Bahn ein. Hochbelastete Teile des Schienennetzes sollen mit Hilfe längerer Vollsperrungen saniert und modernisiert werden. Das Fazit fällt trotz bisher erfolgreichem Verlauf auf dem ersten Korridor, der Riedbahn, kritischer aus als noch im Sommer. Der Verband forderte die DB zu verlässlicherer und kundenorientierter Planung auf und mahnte den Bund, seine Milliardenzusagen für die Schieneninfrastruktur auch in der Haushaltskrise nicht zu brechen. Während der größte Schienennetzbetreiber in Deutschland, die DB InfraGO, seit dem 15. Juli einen 70 Kilometer langen Korridor auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim saniert, stellt der fehlende Bundeshaushalt 2025 und eine wahrscheinlich vorläufige Haushaltsführung sicher geglaubte Sanierungsmittel in Frage. DIE GÜTERBAHNEN ordneten in ihrer heutigen, nunmehr vierten Statusanalyse zu den Korridorsanierungen den Erfolg auf der Riedbahn weniger euphorisch ein als die DB: „Auf der Riedbahn findet „Bauen unter Laborbedingungen“ statt. Man hatte diesen Korridor nicht allein wegen seiner verkehrlichen Bedeutung als Auftakt gewählt. Auch die Bedingungen für die Umleitungen des Güter- und Personenfernverkehrs sind hier nahezu perfekt. Zusammen mit Vorarbeiten, beschränktem Maßnahmenumfang und kaum beschränkten Ressourcen gelingt der für Verkehrsminister und DB-Vorstand bedeutsame Korridor. Diese Prämissen gelten jedoch für fast keinen der 40 Korridore, die noch folgen sollen“, sagte Peter Westenberger, Geschäftsführer der GÜTERBAHNEN, bei einem Pressegespräch in Frankfurt am Main. Die Weiterführung des Konzepts mit zwei Korridoren im kommenden und fünf Korridoren im übernächsten Jahr wird jedoch durch die Haushaltskrise des Bundes in Frage gestellt: Das Ende der Ampel gefährdet die Finanzierung und in einigen Fällen auch die bevorstehende Vergabe von Bau- und Planungsleistungen. Bisher schleppend verhandelte Vereinbarungen zwischen Bund und DB führen angesichts des nun fehlenden Bundeshaushalts 2025 zu erheblichen Unsicherheiten, ob die DB jetzt die nötigen Riesenaufträge vergeben kann und die nötigen Mittel dafür vom Bund bekommt. Westenberger: „Die bisher besprochene Finanzierung der Infrastruktur bis 2027 steht auf wackeligen Beinen. Bei den Parteien herrscht Einigkeit über einen mehrjährigen Infrastrukturfonds, wir sehen also nicht, wieso ein solches Vorhaben nicht noch vor den Neuwahlen konzeptionell seitens des Verkehrsministers angegangen werden sollte.“ Im ungünstigsten Fall droht wegen der zu kurzen Vorlaufzeit und der Größe des Vorhabens bei der übernächsten Vollsperrung, der fast 300 Kilometer langen Strecke zwischen Hamburg und Berlin, eine Kostenexplosion wie bei der Riedbahn. Die Bauaufträge sind noch nicht vergeben. Gerüchte machen die Runde, dass sich ähnlich wie bei der Riedbahn wegen der Größe nur wenige Unternehmen beworben haben – das führt in der Regel nicht zu niedrigen Preisen. DIE GÜTERBAHNEN fordern die DB auf, ihr Kostenziel von 2,2 Milliarden Euro nicht zu reißen – gleichzeitig aber bei dieser langwierigen Sperrung den Leistungsumfang nicht willkürlich zu reduzieren. „Lieber sollte das Vorhaben geteilt werden, bevor die DB aus reiner Gesichtswahrung knappe Bundesmittel entgegen den Warnungen aus der Branche mit vollen Händen ausgibt und trotzdem zu lange sperrt. Bei einem 2,2-Milliarden-Budget darf sich die Riedbahn-Kostensteigerung von 160 Prozent nicht wiederholen.” Zuletzt hat die DB zudem zwei schwerwiegende Planänderungen bekanntgegeben, die den Eindruck eines sehr chaotischen Planungsprozesses bei der DB selbst und beim Bund verstärken: 1. Entgegen öffentlicher Schwüre des Bundesverkehrsministers und der DB beim Schienengipfel 2023 in Frankfurt wurde die Korridorplanung ab 2026 noch einmal massiv umgestellt: Zahlreiche zeitliche Korridorplanungen wurden ohne genaue Angabe von Gründen – vermutlich sind Schwierigkeiten bei Planung und Bauplanung die Ursache – verlegt. Seit neuestem gibt die DB InfraGO für die Jahre ab 2029 keine konkrete Planung mehr für die dann noch anstehenden 19 Korridore an. Westenberger: „Das geht vor allem zu Lasten der Eisenbahnkunden und der Bauwirtschaft, die keine langfristigen Planungen mehr für bare Münze nehmen können. In Verhandlungen dürften Aufträge bei dieser Sachlage häufiger an Lkw-Speditionen fallen.“ Grafik Die Güterbahnen. 2. Viele 2022 als Standard angekündigte und mit den Eisenbahnunternehmen abgestimmte qualitäts- oder kapazitätsverbessernde Maßnahmen werden nicht standardmäßig realisiert: Diese Art von Maßnahmen auf allen vollgesperrten Korridoren mit zu erledigen, war eines der drei zentralen Versprechen der Korridorsanierungen, die für DIE GÜTERBAHNEN zur Unterstützung des neuen Sanierungskonzepts führten – geringere Störeffekte durch zeitliche Bündelung von Maßnahmen und längere Baufreiheit gehörten ebenfalls dazu. Doch immer wieder werden zugesagte Maßnahmen wieder revidiert. „Wo zuvor mal von acht und gar zehn Jahren Baufreiheit nach erfolgreicher Korridorsperrung die Rede war, liegen wir inzwischen bei „über fünf“. Es sollten Strecken eigentlich nur fünf Monate gesperrt werden, bei Hamburg-Berlin sollten es dann schon neun Monate sein. Neuer Spitzenreiter ist Berlin – Lehrte (bei Hannover), nunmehr schon die dritte Strecke, die zweifach voll gesperrt werden und eine Gesamtsperrdauer von 12 Monaten erreichen soll. Der verblüfften Branche wurde das Gros der Änderungen am 28. Oktober mitgeteilt. Bei unseren Mitgliedern schwindet langsam das Vertrauen, dass dieses große Programm mit 41 Korridoren zu dem Erfolg wird, zu dem es DB und Politik während der Riedbahn-Sperrung gerade hochjazzen.“ Die Branche hatte sich beim übernächsten Korridor, wenn die Strecke zwischen den beiden größten deutschen Städten Hamburg und Berlin 2025 und 2026 für insgesamt neun Monate voll gesperrt werden soll, schon auf intensive Diskussionen des Umleiterkonzepts vorbereitet. Die Unternehmen sollen massive Umleitungsstrecken von bis zu 195 Kilometern in Kauf nehmen und damit verbundene Kosten allein tragen. „Das ist ein starkes Pfund, wenn man bedenkt, dass die Schiene im Hafenhinterlandverkehr parallel zur A 24 Richtung Berlin lange stark gewachsen ist. Das Umleiterkonzept ist aber bis heute nicht mit den Güterbahnen abgestimmt – im schlimmsten Fall funktioniert das Konzept so schlecht, dass sich eine ernsthafte Krise entwickelt“, so Westenberger. Pressemeldung Die Güterbahnen
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DVF: Präsidium schlägt Frank Dreeke als neuen Vorsitzenden des Präsidiums vor
am 14/11/2024
Das Präsidium des Deutschen Verkehrsforums (DVF) hat sich heute einstimmig auf Frank Dreeke als Kandidaten für den Präsidiumsvorsitz geeinigt und empfiehlt ihn der 41. Mitgliederversammlung des DVF am 8. April 2025 zur Wahl in das Präsidium. Der amtierende Präsidiumsvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner wird nach zwei Wahlperioden turnusmäßig sein Amt mit der 41. Mitgliederversammlung am 8. April 2025 abgeben. Frank Dreeke, Vorsitzender des Vorstands der BLG LOGISTICS GROUP AG + Co. KG, scheidet zum Jahresende aus dem Vorstand der BLG aus und damit auch zunächst aus seinen Funktionen im DVF als Präsidiumsmitglied, Schatzmeister, Vorsitzender des Lenkungskreises Häfen/Schifffahrt und Mitglied im Arbeitsausschuss des Präsidiums. Zu dem Nachfolgevorschlag äußerte sich Klinkner heute in Berlin so: „Ich freue mich, dass sich das Präsidium des DVF mit Frank Dreeke auf einen Kandidaten für den Präsidiumsvorsitz geeinigt hat, der seine Expertise aus der Logistikbranche und seine langjährige Erfahrung als Schatzmeister und Lenkungskreisvorsitzender des DVF in das Amt einbringt. Frank Dreeke ist überdies in Branche und Politik bestens vernetzt, davon wird das DVF sehr profitieren.“ Dreeke bekundete seine Bereitschaft, das Amt des Präsidiumsvorsitzenden für die kommenden drei Jahre zu übernehmen: „Ich bin dem Deutschen Verkehrsforum seit vielen Jahren eng verbunden. Umso mehr freue ich mich über die Kandidatur für den Präsidiumsvorsitz dieses wichtigen Verbandes. Sollte ich gewählt werden, dann werde ich mich dafür einsetzen, dass die Verkehrsbranche die Rahmenbedingungen bekommt, um ihre wichtige Rolle für Wohlstand und Prosperität in diesem Land spielen zu können.“ Im Verlauf der heutigen Sitzung des DVF-Präsidiums wurden noch weitere Änderungen beschlossen: • Tim Dawidowsky, President DACH, ALSTOM, ist Nachfolger von Müslüm Yakisan, ehem. President DACH Region, ALSTOM, im DVF-Präsidium.• Matthias Magnor, Mitglied des Vorstands, BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG, folgt auf Frank Dreeke im DVF-Präsidium, als Vorsitzender des Lenkungskreises Häfen/Schifffahrt und in den Arbeitsausschuss des Präsidiums.• Dr. Pierre Dominique Prümm, Vorstand Aviation und Infrastruktur, Fraport AG, übernimmt das Amt des Schatzmeisters.• Christina Zimmermann, Geschäftsführende Gesellschafterin, Schüßler-Plan GmbH, wird in den Arbeitsausschuss des Präsidiums berufen. Zu den Änderungen in den Gremien des DVF äußerte sich Präsidiumsvorsitzender Klinkner abschließend: „Wichtig war uns, mit den heute getroffenen Entscheidungen die Kontinuität im Amt des Schatzmeisters und des Lenkungskreises Häfen/Schifffahrt sicherzustellen sowie das Thema Infrastruktur im Arbeitsausschuss zu stärken. Damit ist das DVF auch in Zukunft gut aufgestellt.“ Pressemeldung DVF
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Pro Bahn: Deutsche Bahn plant für Flexibilität beim Normalpreis zusätzlich abzukassieren
am 13/11/2024
Ab Mitte Dezember 2024 soll die kostenlose Stornierung von Flexpreis-Fahrscheinen bereits ab sieben Tagen vor dem Reisetag abgeschafft und die Stornokosten am ersten Tag der Reise laut DB Fernverkehr auf satte 30 Euro angehoben werden. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert von der Deutschen Bahn die Digitalisierung fahrgastfreundlich zu gestalten und die kostenlose Stornierung vor dem ersten Geltungstag weiterhin anzubieten, da der Aufwand dafür minimal ist. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit will die Deutsche Bahn die Stornobedingungen für Flexpreise-Fahrscheine ändern. Eine kostenlose Stornierung ist dann nur noch acht Tage vor der Abfahrt möglich, danach soll es zehn Euro kosten. Die Stornogebühr am Tag der Abreise steigt von 19 Euro auf 30 Euro. Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert dies scharf: “Die neuen Regelungen erschweren die flexible Reiseplanung und erhöhen das finanzielle Risiko für kurzfristige und unvorhersehbare Änderungen des beruflichen und privaten Alltags.”, erläutert Jörg Bruchertseifer, Tarifexperte des Fahrgastverbands PRO BAHN die Situation. „Fahrgäste, die den teuren Flexpreis bezahlen, schätzen die bisherige Flexibilität als Kernfunktion dieses Fahrscheins. Bei einer fahrgastfreundlichen Digitalisierung ist der Aufwand für eine Stornierung vor dem ersten Geltungstag eigentlich zu vernachlässigen. Daher ist es besonders unverständlich, dass der Mobilitätsdienstleister des Bundes die Fahrgäste jetzt damit zusätzlich schröpfen wird.“ Der sogenannte “differenzierte Flexpreis” hat vor einigen Jahren den Normalpreis abgelöst, der unabhängig vom Reise- und Buchungstag einen festen Preis für jede Zugverbindung garantiert hatte. Seitdem reduziert die Deutsche Bahn die Flexibilität und Berechenbarkeit des Basisangebotes immer weiter. Dazu kommt, dass bei den jährlichen „Preisanpassungen“ der DB diese Preise regelmäßig über der allgemeinen Teuerungsrate erhöht werden, während die Sparpreise ihr Preisniveau halten. Dazu stellt der Bundesvorsitzende des Fahrgastverbands PRO BAHN Detlef Neuß fest: “Leider kopiert die Deutsche Bahn wieder einmal eine negative Eigenschaft des Flugverkehrs, die für die flexible Alltagsmobilität nicht förderlich ist und eine zusätzliche Einstiegsbarriere darstellt. Dieses Vorgehen widerspricht den Zielen des Eigentümers, der ein massives Wachstum der Fahrgastzahlen anstrebt und im Nahverkehr mit dem Deutschlandticket genau die Flexibilität geschaffen hat, die viele Fahrgäste wollen.“ Um nachhaltiges Reisen zu fördern sollte der Basistarif den Fahrgästen echte Flexibilität bieten, ohne durch zusätzliche Gebühren abgeschreckt zu werden. Statt die Stornobedingungen zu verschärfen, sind durch den Bundesmobilitätsdienstleister fahrgastorientierte Lösungen zu suchen, die auch spontane und flexible Reisen fair ermöglichen. Pressemeldung Fahrgastverband PRO BAHN e.V.
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GDL: Erste Runde mit der Molli bringt gutes Ergebnis
am 13/11/2024
Im Rahmen einer 2022 vereinbarten Nachverhandlungsoption konnten sich GDL und Molli bereits in der ersten Verhandlungsrunde auf substanzielle tarifliche Verbesserungen verständigen. 2022 haben die Mecklenburgische Bäderbahn Molli GmbH (Molli) und die GDL für den Fall, dass die im Eisenbahnmarkt gewährten Entgelterhöhungen höher als bei Molli ausfallen, eine Nachverhandlungsoption vereinbart. Dazu haben Molli und der zuständige Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen e.V. (AGVDE) die GDL zu Tarifverhandlungen eingeladen. Zwischen Arbeitgeberseite und GDL bestand der gemeinsame Wille, Verbesserungen, die die GDL in der Tarifrunde 2023/2024 mit ihren Tarifpartnern vereinbart hat, auch bei Molli – auch über Entgelterhöhungen hinausgehend – umzusetzen. Bereits im Rahmen der ersten virtuellen Verhandlungsrunde am 8. November 2024 konnten AGVDE, Molli und GDL sich auf folgende Verbesserungen verständigen: • Reduzierung der Arbeitszeit auf 37,5 Stunden pro Woche zum Januar 2026 und auf 36,5 Stunden pro Woche zum Januar 2027 (ohne anteilige Entgeltreduzierung) für alle tarifierten Arbeitnehmer sowie Bereitschaft der Arbeitgeberseite, weitergehend schrittweise die 35-Stunden-Woche einzuführen;• eine weitere Inflationsausgleichsprämie i. H. v. 700 Euro für alle Voll- und Teilzeitarbeitnehmer (Azubis 350 Euro) bis Dezember;neben den bereits vereinbarten Entgelterhöhungen für 2025 und 2026 werden die Entgelte zum 1. Januar 2027 um weitere drei Prozent, aber mindestens um 90 Euro, angehoben,• Erhöhung der Azubivergütungen ab 2026 um mehr als 20 Prozent;• Erhöhung der betrieblichen Altersvorsorge für alle Arbeitnehmer um 0,5 Prozent in zwei Schritten auf 1,75 Prozent bis 2027;• Erhöhung der monatlichen Zulage für Vorarbeiter um 100 Euro sowie Einführung weiterer Werkstattzulagen und Zulagen im Rahmen von Tätigkeiten in der Infrastrukturinstandhaltung. Die Laufzeit der Tarifverträge wird mit dem Abschluss um ein Jahr, also bis Ende 2027, verlängert. Der Abschluss bietet den GDL-Mitgliedern bei Molli weiterhin langfristige Planbarkeit. Noch Ende November wird die Tarifkommission bei Molli über den Abschluss beraten. Pressemeldung GDL
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BMDV: EU-Kommission genehmigt Fortführung des Bundesprogramms „Zukunft Schienengüterverkehr“
am 13/11/2024
Die EU-Kommission hat heute in Brüssel die Fortführung des Bundesprogramms „Zukunft Schienengüterverkehr“ genehmigt. Damit kann die geänderte Richtlinie zum Bundesprogramm Zukunft Schienengüterverkehr zur Förderung von Innovationen (Z-SGV) zum 1. Januar 2025 mit Laufzeit bis Ende 2029 in Kraft treten. Mit dem Z-SGV werden Ideen für Modernisierungen im Schienengüterverkehr (SGV) in den Bereichen Digitalisierung, Automatisierung und Fahrzeugtechnik schneller zur Anwendungsreife und in den Markt gebracht. Auf Grundlage der positiven Evaluierung 2023 hat das BMDV die Förderrichtlinie angepasst und etwa auf Projekte niedrigerer Technologie-Reifegrade ausgeweitet. Das Förderprogramm dient dem Abbau des Innovationsdefizits und des Investitionsstaus im SGV, der sich über viele Jahrzehnten aufgebaut hat. Mit diesem Ziel und in Umsetzung des Masterplans Schienengüterverkehr hat der Runde Tisch Schienengüterverkehr unter der Leitung von Staatssekretärin Susanne Henckel darüber hinaus eine Strategie zur umfassenden Automatisierung und Digitalisierung des Schienengüterverkehrs beschlossen und veröffentlicht (https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/E/schiene-schienengueterverkehr/strategie-digitalisierung-automatisierung). Die Handlungsempfehlungen sollen einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung des SGV im intermodalen Wettbewerb und damit zur Verkehrsverlagerung sowie zur Emissionsreduzierung leisten. Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr: „Heute ist ein guter Tag für den innovativen Schienengüterverkehr. Die Europäische Kommission hat grünes Licht für die Fortführung unseres Innovationsprogramms Zukunft Schienengüterverkehr für die kommenden fünf Jahre gegeben. Gemeinsam mit der Branche haben wir passend dazu die Strategie zur umfassenden Automatisierung und Digitalisierung des Schienengüterverkehrs erarbeitet, um das Programm noch zielgerichteter umzusetzen. Jetzt gilt es, daraus konkrete Handlungsschritte abzuleiten. Ich danke allen Beteiligten für ihren unermüdlichen Einsatz für einen modernen Schienengüterverkehr.“ Das BMDV fördert mit dem Z-SGV anteilig die Markteinführung von innovativen Produkten im SGV und ermöglicht Erprobungen über Testfelder, Piloten sowie Demonstratoren in den Bereichen Digitalisierung, Automatisierung und innovative Fahrzeugtechnik. Seit 2020 wurden rund 155 Mio. € im Bundeshaushalt zur Verfügung gestellt. Der Sektor beteiligt sich mit 50% an den Projektkosten. Bislang wurden 27 Vorhaben mit einer Gesamtfördersumme von 100,42 Mio. € gefördert, weitere Innovationsvorhaben sind in Planung. Bewilligungsbehörde ist das Eisenbahn-Bundesamt (EBA). Weitere Informationen zum Programm und dem Antragsverfahren sind auf der Internetseite https://www.dzsf.bund.de/Z-SGV/home_node.html bereitgestellt. Pressemeldung BMDV
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Deutsche Bahn: Zur Berichterstattung rund um das Projekt Digitaler Knoten Stuttgart
am 21/11/2024Die Weiterentwicklung des digitalen Bahnbetriebs ist ein wesentliches Ziel der Deutschen Bahn (DB). Dafür soll die Einführung der dritten Baustufe des Digitalen Knoten Stuttgarts (DKS 3) einen wichtigen Meilenstein bilden. Aufgrund der fehlenden Bundeshaushaltsbeschlüsse und offener Fragen zur vorläufigen Haushaltsführung stehen aktuell jedoch wichtige Prämissen in der Finanzplanung der DB nicht fest. Die Auswirkungen dieser Situation auf verschiedene Projekte der DB – darunter auch der DKS 3 – werden aktuell bewertet und mit dem Aufsichtsrat im Dezember diskutiert. Alle für die Inbetriebnahme von S 21 wesentlichen Maßnahmen im DKS-Programm laufen derzeit unvermindert weiter. Generell ist bei der Finanzierung von Infrastruktur-Vorhaben bei der Bahn zu unterscheiden: Ersatzinvestitionen – wie beispielsweise die für 2025 anstehende Generalsanierung Hamburg-Berlin – erfolgen im Rahmen der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV III). Womit eine bestehende Finanzierungsverpflichtung vorliegt, die auch während der vorläufigen Haushaltsführung genutzt werden könnte. Hingegen braucht es für Neu- und Ausbauvorhaben wie den DKS 3 grundsätzlich gesonderte Finanzierungsvereinbarungen. Pressemeldung Deutsche Bahn
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Die Güterbahnen: Statement zur Marktuntersuchung Eisenbahnen 2023 der Bundesnetzagentur
am 21/11/2024Die Bundesnetzagentur hat einen Bericht veröffentlicht, demzufolge der Marktanteil der Schiene im Güterverkehr 2023 leicht gesunken ist. Die Zahlen entsprechen Prognosen und den Abschätzungen der GÜTERBAHNEN. Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2022 machte sich die Konjunkturabschwächung bemerkbar und vor allem im Kombinierten Verkehr eine Rückverlagerung auf die Straße. Das ist die Bestätigung für den Verband, dass die Ampel-Regierung trotz früher Warnungen nicht ausreichend gegengesteuert hat, obwohl sie sich im Koalitionsvertrag eine deutliche Marktanteilssteigerung der Schiene vorgenommen hatte. Der Bericht offenbart auch ein faustdickes Statistik-Problem. Peter Westenberger, Geschäftsführer der GÜTERBAHNEN, kommentiert: „Ein Rückschlag mit Ansage: In der rückläufigen Konjunktur war das seit Herbst 2022 völlig eskalierte Baustellenchaos im Schienennetz zusätzliches Gift. Besonders betroffen ist der Kombinierte Verkehr: traditionell besonders wettbewerbsintensiv, da die Verlader flexibel zwischen Schiene und Lkw entscheiden können. Die Kostennachteile gegenüber dem Lkw haben die Schiene unter Druck gesetzt. Kosten für Personal, ein trotz Strompreisbremse viel höheres Energiekostenniveau und steigende Trassenpreise bei nahezu unveränderter Lkw-Maut schlagen zu Buche. Trost für die nicht zur DB gehörenden Wettbewerber: insgesamt konnte 2023 noch minimaler Gewinn bei den gefahrenen Verkehren erzielt werden und der Marktanteil im Schienengüterverkehr ist weiter gestiegen. Im Bericht korrigiert die Bundesnetzagentur ihre Zahlen zur Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr bis ins Jahr 2016 zurück – nach oben. Für 2022 wurden im letztjährigen Bericht 140 Milliarden Tonnenkilometer ausgewiesen, nun sind es 150 Milliarden. Zusammen mit der Tatsache, dass Destatis und die Bundesnetzagentur seit Jahren ihre unterschiedlichen Ergebnisse der von beiden Behörden durchgeführten Primärerhebungen nicht harmonisieren konnten, wirft die Angelegenheit viele Fragen auf. Diese haben wir bereits 2019 beim Bundesverkehrsministerium erfolglos adressiert. Gleichwohl werden wir die veränderten Zahlen der Bundesnetzagentur auch in unserer Kommunikation verwenden.“ Hintergrund: Die Betriebsergebnis-Umfrage der Bundesnetzagentur besagt, dass die Schiene die steigenden Kosten im Markt trotz Minimalmarge nicht vollständig weitergeben konnte. Immerhin konnten drei Viertel der GÜTERBAHNEN noch ein leicht positives Betriebsergebnis erzielen. Die Gesamtsumme all dieser Gewinne lag in Höhe von 0,1 Milliarden Euro bei einem 6,8 Milliarden Euro umfassenden Markt – das ist sehr wenig. Die gute Nachricht ist, dass nicht im großen Stil Unternehmen aufgegeben haben. 2024 läuft im Gesamtmarkt kaum besser und ist durch widersprüchliche Entwicklungen gekennzeichnet. So treffen steigende Trassenpreise bei stark gesunkener Trassenpreisförderung auf eine höhere Lkw-Maut, während große Behinderungen im Netz bestehen bleiben. Die statistische Korrektur erklärt die Bundesnetzagentur mit korrigierten Verkehrsleistungen der DB-Unternehmen. Die DB Cargo als größtes Unternehmen im Schienengüterverkehr hat noch mehrere Milliarden Tonnenkilometer „gefunden“. Bisher scheint sie – entgegen den Vorgaben – nicht die tatsächlich gefahrenen Strecken ihrer Güterzüge, sondern eine geringere, den Kunden in Rechnung gestellte Kilometerangabe an die Behörde gemeldet zu haben. Pressemeldung Die Güterbahnen
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am 20/11/2024
Fotos Mobifair. In diesem Jahr trafen sich die Mitglieder des Vereins mobifair in Fulda zur alljährlichen Versammlung. Der Vorsitzende des Präsidiums, Reiner Bieck, begrüßte die Anwesenden und gratulierte dem Verein zu seiner „Volljährigkeit“. 18 Jahre mobifair, 18 Jahre Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen in der Mobilitätswirtschaft. Es wurde viel erreicht, doch nicht alles wird besser – im Gegenteil, die Zeiten werden härter. Bieck entschuldigte den Vorsitzenden des Vorstands, Dirk Schlömer, der krankheitsbedingt leider nicht teilnehmen konnte. Nach Abschluss der Formalien richtete Guy Greivelding, ehemaliger Präsident des FNCTFFEL aus Luxemburg und Vorsitzender von mobifair-Luxemburg, einige Worte an die Anwesenden und berichtete über die Situation in Luxemburg. Das Grußwort hielt Edwin Atema von der Road Transport Due Diligence (RTDD). Die RTDD-Stiftung wurde 2018 von der International Transport Workers Federation (ITF) und der International Union of Food (IUF) ins Leben gerufen. Ihr Hauptziel ist die Überwachung und Sicherstellung der Einhaltung des Lieferkettengesetzes. Atema begleitete maßgeblich die Proteste der LKW-Fahrer von Gräfenhausen. Diese Aktion sorgte für großes Aufsehen, aber sie sei nur die Spitze des Eisbergs, so Atema. Rund vier Millionen LKW-Fahrer sind in den 27 EU-Mitgliedstaaten im Einsatz, die etwa 50 bis 60 verschiedene Nationalitäten repräsentieren. Die Rahmenbedingungen seien teilweise katastrophal. Ausbeutung und Menschenhandel stünden an der Tagesordnung. Die Arbeit der RTDD trägt wesentlich dazu bei, die Arbeits- und Lebensbedingungen im Transportsektor nachhaltig zu verbessern. Auch im Langzeitprojekt „Faire und sichere Arbeit in der Verkehrsbranche“ gab es in diesem Jahr viel zu tun. Christian Gebhardt, Projektleiter des Langzeitprojekts, präsentierte die Arbeit und die Erkenntnisse aus dem vergangenen Jahr. Es gab Fortschritte bei den Landestariftreue- und Vergabegesetzen. Ein zentrales Thema war das Bundestariftreuegesetz, dessen politischer Prozess weiterhin von Unsicherheiten geprägt ist. mobifair hinterfragte zudem den Wettbewerb im Schienennahverkehr. Dabei wurde deutlich, dass der Wettbewerb zwischen nur wenigen Akteuren ausgetragen wird. Die finanzielle Lage des SPNV bleibt angespannt: Die Regionalisierungsmittel reichen kaum aus, um bestehende Leistungen und das Deutschland-Ticket über 2025 hinaus zu sichern. Erste Kürzungen durch Aufgabenträger gefährden die Verkehrswende. Wie in den vergangenen Jahren fand auch 2024 ein Workshop statt, diesmal in den Niederlanden, um sich über staatliche und regionale Regelungen bei Ausschreibungsverfahren auszutauschen. Ein weiterer Workshop ist für 2025 in Italien geplant. Darüber hinaus beteiligt sich mobifair an einer Sechs-Länder-Studie zur Liberalisierung des Schienenverkehrs, die bis 2026 läuft. Politisch setzte mobifair auf Gespräche mit Bundes- und Landespolitikern sowie auf Seminare wie „Achtung, Ausschreibung!“. Diese boten Raum für Diskussionen über Vergabewettbewerb und Qualitätsstandards. Regelmäßiger Austausch mit Gewerkschaften und Verbänden ergänzte diese Arbeit. Manuel Poblotzki stellte in Vertretung von Dirk Schlömer den aktuellen Stand der geleisteten Arbeit der mobifair Zertifizierungs- und Beratungs-GmbH für 2024 vor. Die Seminarauslastung war nicht vollständig zufriedenstellend; dennoch konnten einige ausgefallene Veranstaltungen durch Alternativen kompensiert werden. Helmut Diener, Vorstand mobifair, präsentierte die Recherchearbeit des Vereins für 2024. Im Fokus standen weiterhin Verfahren gegen einen Personaldienstleister, der Lokführern aus der Ukraine und Russland nach Kündigungen hohe Rückzahlungen von Ausbildungskosten abverlangte. Zudem deckte mobifair Sicherheitsprobleme im Schienenverkehr auf, da Lokführer häufig ohne ausreichende Schulung eingesetzt wurden. Diese Recherchen unterstreichen die Bedeutung der Arbeit für faire und sichere Bedingungen. Für 2025 plant mobifair die Begleitung ausstehender Verfahren, Maßnahmen gegen minderwertige Ausbildungsangebote sowie neue Recherchen zu unsicheren Zugfahrten und zur Tarifbindung in der Branche. „Wir sind noch nicht fertig. mobifair wird die Recherche wieder intensivieren und die Unternehmen, die sich nicht an Lohn- und Sozialstandards halten, in die Öffentlichkeit ziehen.“ Reiner Bieck präsentierte den Bericht des Präsidiums. Dabei gab er einen Rückblick auf die Sitzungen des vergangenen Jahres und erläuterte die Aufgaben, die das Präsidium in diesem Zeitraum wahrgenommen hatte. Die Pflichten der Mitgliederversammlung, darunter Abschlüsse, Berichte sowie Entlastung der Rechnungsprüfer und des Präsidiums, wurden satzungsgemäß abgearbeitet und durchgeführt. Die Mitgliederversammlung erteilte dem Vorstand und dem Präsidium einen Auftrag. Die Mitglieder beauftragen den Vorstand und das Präsidium, in den weiteren Verhandlungen sicherzustellen, dass die finanzielle Absicherung des Vereins mobifair für die nächsten Jahre gewährleistet wird, damit die gute Arbeit weiter fortgesetzt werden kann. Der Antrag wurde einstimmig beschlossen. Das Schlusswort des Präsidenten Reiner Bieck stimmte nachdenklich, „Die Zeiten werden nicht einfacher, doch die Aufgabe bleibt, helles Licht in die dunklen Ecken der Verkehrsbranche zu bringen. Helles Licht setzt voraus, dass Energie da ist, Energie setzt voraus, dass Menschen da sind. Menschen arbeiten und Arbeit muss bezahlt werden. Dass die Menschen, die tagtäglich in der Branche arbeiten, mehr leisten als das, was sie zum Teil vergütet bekommen und unter welchen Umständen sie dies tun, das haben wir hier heute gehört.“ mobifair wird sich weiterhin für diese Menschen einsetzen. Ordentliche Arbeit muss auch ordentlich vergütet und wertgeschätzt werden. Pressemeldung Mobifair
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EVG: Zukunft Bahn geht nur zusammen – Wissing für Infrastrukturfonds
am 20/11/2024Fotos EVG. Eigentlich war sein Besuch live geplant – der plötzliche Wintereinbruch machte einen Strich durch die Rechnung. Bundesverkehrsminister Volker Wissing ließ es sich dennoch nicht nehmen, die EVG-Bundeskonferenz virtuell zu besuchen. In seinem Grußwort sprach sich Wissing klar gegen eine Zerschlagung des Bahnkonzerns aus. „Probleme löst man nicht im Gesellschaftsrecht, sondern indem man in die Infrastruktur investiert.“ Mit der InfraGO habe man eine gute Lösung gefunden, die in der Öffentlichkeit bisher noch immer unterschätzt werde. „Ich finde es unfair, dass die Gleichen, die über unpünktliche Züge klagen, gleichzeitig am zurückhaltendsten sind, wenn es um finanzielle Unterstützung geht, und dann die Lösung in einer Trennung von Netz und Betrieb sehen. Nein, das ist nicht die Lösung, sondern: Investitionen, Investitionen, Investitionen!“ Wer es ernst meine mit der Förderung der Eisenbahn, „der muss uns unterstützen und nicht die Debatte auf Nebenkriegsschauplätze ablenken. Die Eisenbahn und vor allem die Eisenbahner:innen haben es verdient.“ Wie aber sichert man die auskömmliche Finanzierung? Auch hier formulierte der inzwischen parteilose Minister eine klare Position: „Ich setze mich für einen Infrastrukturfonds ein, weil der momentane Hochlauf der Investitionen nicht gestoppt werden darf und man nicht jedes Jahr als Bittsteller im Finanzministerium auftreten muss.“ Deutschland müsse seine Infrastruktur auf Vordermann bringen. „Wir sind ein Transitland, wir sind auf Mobilität und Logistik angewiesen und die Eisenbahn ist ein Herzstück von Mobilität und Logistik.“ Noch sei er im Amt, so Wissing, „und Sie können auf mich zählen und ich weiß, dass ich auf Sie zählen kann.“ Die 4. Bundeskonferenz ist zu Ende. Das kommende Jahr wird entscheidend sein für die Eisenbahn in Deutschland. Das Motto der 4. Bundeskonferenz wird uns durch das kommende Jahr tragen: „Zukunft Bahn geht nur zusammen!“ Entgelt, Arbeitszeit, Entgeltstruktur, Mitgliederbonus: auf diesen Feldern werden wir mit der Deutschen Bahn im Frühjahr 2025 verhandeln. Die konkreten Forderungen werden im Januar festgelegt. Schon jetzt ist klar, auch diese Tarifrunde findet unter sehr besonderen Bedingungen statt – nämlich während des Bundestagswahlkampfes. Pressemeldungen EVG
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Bundesnetzagentur: Marktuntersuchung Eisenbahnen veröffentlicht
am 20/11/2024Die Bundesnetzagentur hat die „Marktuntersuchung Eisenbahnen 2024“ veröffentlicht. Die Nachfrageentwicklung im Jahr 2023 verlief im Schienenpersonenverkehr und im Schienengüterverkehr gegensätzlich. Während die Verkehrsleistung im Personennahverkehr und Personenfernverkehr zunahm, verzeichnete der Güterverkehr einen Rückgang. Die nicht-bundeseigenen Eisenbahnverkehrsunternehmen entwickelten sich dabei in allen drei Verkehrsdiensten besser als der Gesamtmarkt und konnten Ihre Marktanteile leicht steigern. Umsatz steigt 2023 in allen Verkehrsdiensten Im Berichtszeitraum 2023 konnte der Umsatz im Eisenbahnverkehrsmarkt in allen Verkehrsdiensten (Schienengüterverkehr, Schienenpersonenfernverkehr, Schienenpersonennahverkehr) gesteigert werden. Auf den Gesamtmarkt bezogen wurden rund 26 Milliarden Euro erwirtschaftet. Dies entspricht einem Zuwachs von knapp 8 Prozent. Der Fernverkehr verbuchte dabei – wie im vergangenen Berichtsjahr – sowohl prozentual als auch nominell die deutlichste Steigerung. Pünktlichkeit Nachdem die netzweite Pünktlichkeit in den Jahren 2021 und 2022 merklich absank, setzte sich diese Entwicklung im Jahr 2023 fort, wenngleich weniger stark als in den Vorjahren. Die Quote der Zugausfälle erhöhte sich weiter und erreichte in 2023 ein rund doppelt so hohes Niveau wie im Jahr 2019. Herausforderungen Das Deutschland-Ticket hat im Schienenpersonennahverkehr zu einem deutlichen Nachfragesprung geführt. Seit 2005 ist die Verkehrsleistung sowohl im Schienenpersonenverkehr als auch im Schienengüterverkehr auf dem deutschen Schienennetz um mehr als 40 Prozent gestiegen. Diese Steigerung ist deutlich höher als bei den anderen Verkehrsträgern. In der Folge sind Züge und das Schienennetz zunehmend überlastet. Der Bericht ist auf der Internetseite der Bundesnetzagentur unter www.bundesnetzagentur.de/eisenbahn-marktuntersuchung veröffentlicht. Druckexemplare des Berichts können auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden. Pressemeldung Bundesnetzagentur
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EVG: Bundeskonferenz – Zukunft Bahn geht nur zusammen
am 19/11/2024Die EVG setzt auf ihrer Bundeskonferenz ein starkes Zeichen gegen politische Pläne zur Zerschlagung der Deutschen Bahn. Zur Konferenz wird auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing erwartet. „2021 haben die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner gegen Zerschlagungspläne aufbegehrt und verhindert, dass die Ampel-Regierung politisches Roulette mit der Bahn spielt. Die EVG ist bereit und wird sich im Bundestagswahlkampf erneut gegen eine Trennung von Netz und Betrieb vehement zur Wehr setzen“, sagte der EVG-Vorsitzende Martin Burkert. Vor dem Hintergrund von aktuellen Äußerungen von CDU/CSU für die Trennung von Netz und Betrieb, sagt Burkert: „Wir appellieren an CDU/CSU Verantwortung für die Schiene und die Beschäftigten zu übernehmen. Einen Wahlkampf auf dem Rücken der Beschäftigten werden wir nicht zulassen. Die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner wollen wieder stolz auf ihre Deutsche Bahn sein. Sie wünschen sich politische Rückendeckung durch eine ausreichende Finanzierung der Schiene und keine Zerschlagung, die sowohl den Schienenverkehr als auch die Arbeitsbedingungen verschlechtern würde.“ Das konnte man beispielsweise in Großbritannien beobachten, wo die Trennung und Privatisierung von Netz und Betrieb zu unzähligen Pannen, schwerwiegenden Unfällen und großer Unzufriedenheit geführt hat, weshalb die Regierung sie nun rückgängig machen und die Bahn wieder in öffentliches Eigentum überführen will. Die EVG-Bundeskonferenz in Hamburg mit 160 Teilnehmenden markiert den Startschuss der Anti-Zerschlagungs-Kampagne unter dem Motto „Zukunft Bahn geht nur zusammen“. Als Hauptredner wird Bundesverkehrsminister Volker Wissing erwartet, dem Burkert nochmals „Respekt“ für seinen Verbleib in der Bundesregierung zollte. „Herr Wissing macht sich für eine dauerhafte Finanzierung unserer Verkehrsinfrastruktur mittels eines Fonds stark. Hierfür hat er unsere volle Unterstützung“, betonte Burkert. Die EVG geht mit Rückenwind in das Jahr 2025. „In diesem Jahr sind bereits knapp 13.000 Eisenbahner neu in die EVG eingetreten. Das ist ein wichtiger Vertrauensbeweis in unsere Arbeit und Beweis unserer Organisationsstärke.“ Pressemeldung EVG
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EVG: Vergabe von Schienenersatzverkehren – Schluss mit dem Billig-Wahnsinn
am 19/11/2024Die EVG fordert klare und verbindliche Vorgaben für die Vergabe von Schienenersatzverkehren bei den anstehenden großen Generalsanierungen! Qualität und Sicherheit dürfen nicht dem niedrigsten Angebot zum Opfer fallen. Immer wieder kommen ein veralteter Fuhrpark und unzureichend ausgebildetes Personal zum Einsatz, nur weil das günstigste Angebot den Zuschlag erhält. Das ist nicht nur ein Risiko für die Fahrgäste. Es ist auch untragbar für die Beschäftigten, die unter prekären Bedingungen arbeiten müssen. Soziale Beschäftigungsbedingungen, faire Bezahlung und umfassende Ausbildung müssen bei jeder Vergabe garantiert sein – und zwar verbindlich! Es braucht Mindeststandards, die kontinuierlich kontrolliert und durchgesetzt werden. „Schluss mit dem Sparkurs auf dem Rücken der Beschäftigten!“, sagt der Stellvertretende EVG-Vorsitzende Kristian Loroch. „Wir brauchen endlich Ausschreibungen, bei denen Qualität, Sicherheit und gerechte Arbeitsbedingungen über dem billigsten Preis stehen. Die EVG setzt sich für soziale Mindeststandards oberhalb der gesetzlichen Anforderungen ein.“ Pressemeldung EVG
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EVG: Welttoilettentag 2024 – Arbeitgeber:innen vernachlässigen hier ihre Fürsorgepflicht
am 19/11/2024Am 19. November ist „World Toilet Day“ („Welttoilettentag“). Seit mehr als 20 Jahren macht dieser internationale Aktionstag auf das Recht aufmerksam, dass wir alle ein Anrecht auf menschenwürdige sanitäre Bedingungen haben. Weltweit leben laut Vereinten Nationen immer noch 3,5 Milliarden Menschen mit unzureichenden, schmutzigen, unhygienischen oder nicht vorhandenen Sanitäranlagen, die die Gesundheit gefährden und die Umwelt verschmutzen. In der Bundesrepublik ist die allgemeine Situation weniger besorgniserregend als in vielen anderen Ländern. Aber insbesondere in der Arbeitswelt gibt es auch in Deutschland noch viel zu tun. „Ganze Berufszweige haben teilweise keinen ausreichenden Zugang zu Sanitäranlagen, so unter anderem bei Bussen, Straßenbahnen, im (Gleis)bau und auch bei den Lokführer:innen. Das liegt teils an abweichenden gesetzlichen Vorgaben, aber natürlich auch an mangelhafter Umsetzung“, so Cosima Ingenschay, stellvertretende EVG-Vorsitzende. „Teilweise trinken Kolleg:innen in zwei Tagen nur einen halben Liter Wasser während der Arbeit. Damit wird die eigene Gesundheit aufs Spiel gesetzt. Das kann und darf nicht sein, die Arbeitgeber:innen vernachlässigen hier ihre Fürsorgepflicht“, schildert Nadja Houy, Vorsitzende der EVG-Bundesfrauenleitung als eines von vielen Beispielen. Wer seinen Harndrang regelmäßig zurückhalten muss, schädigt die Blase und kann bestehende Erkrankungen verschlimmern. Insbesondere bei akuten oder chronischen Erkrankungen, bei einer Schwangerschaft und während der Menstruation sind Kolleg:innen besonders von einer unzureichenden Versorgung, weiten Wegen oder zu kurzen Pausen betroffen. Vor Ort kann hier aber einiges erreicht werden. Es gibt Vorgaben, die eingehalten werden müssen und die Interessenvertretungen haben durch das Betriebsverfassungsgesetz durchaus Möglichkeiten aktiv zu werden. „Wenn wir die Berufe im Eisenbahnsektor attraktiver machen wollen, dann ist der uneingeschränkte Zugang zu Sanitäranlagen ein Muss!“, sagt Nadja Houy zum Abschluss. „Dies ist nur ein Baustein gegen den Fachkräftemangel, aber ein sehr wichtiger.“ Pressemeldung EVG
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Transporeon: Transportbranche – Vier Prognosen für das Jahr 2025
am 19/11/2024Die Transportbranche hat im Jahr 2024 eine herausfordernde Reise hinter sich. Hoffnungen auf eine schnelle Erholung von den Turbulenzen der vergangenen Jahre standen anhaltendem wirtschaftlichem Gegenwind, geopolitischen Unsicherheiten und weiter andauernden Herausforderungen gegenüber, die die Branche in vorsichtiger Erwartung gehalten haben. Der Weg in das Jahr 2025 verspricht spannende Chancen und anspruchsvolle Herausforderungen für diejenigen, die sich in den globalen Lieferketten bewegen. Auch wenn der Optimismus über eine allmähliche Rückkehr zur Normalität anhält, ist es entscheidend, die prägenden Kräfte der Branche genau zu verstehen, um der Entwicklung einen Schritt voraus zu sein.Hier sind unsere Prognosen für den Transportsektor im Jahr 2025. Der Druck auf das Thema Nachhaltigkeit wird bleiben Aufgrund des Zusammenwirkens mehrerer Faktoren – strengere Umweltvorschriften, steigende Kraftstoffkosten und ein wachsendes Verbraucherbewusstsein – ist Nachhaltigkeit kein Trend mehr, sondern ein erheblicher Druck, der auf den Schultern der Transportbranche lastet. Im Jahr 2024 waren Elektrofahrzeuge und Fahrzeuge mit alternativen Kraftstoffen noch nicht so erfolgreich, wie sie sein sollten. Und obwohl die Investitionen weiter steigen werden, werden die Herausforderungen und die Skepsis auch 2025 noch bestehen. Stattdessen konzentrieren sich die Unternehmen auf Nachhaltigkeit, indem sie ihre betriebliche Effizienz verbessern. Das bedeutet, dass sie Technologien, Daten und künstliche Intelligenz nutzen, um Leerkilometer und Zeitaufwand zu reduzieren und so den gesamten Betriebsablauf – und damit die Lieferkette – nachhaltiger zu gestalten. Die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Spediteuren, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben, wird auch unter dem Gesichtspunkt der Markenbildung immer wichtiger werden. Der Aufbau “grüner” Partnerschaften in der Lieferkette wird für die Verringerung der Umweltbelastung, die Verbesserung des Markenimages und die Gewinnung umweltbewusster Kunden entscheidend sein. Die KI-Revolution: von der Automatisierung zur autonomen Entscheidungsfindung Künstliche Intelligenz ist keine Zukunftsmusik mehr, sondern entwickelt sich rasch zu einer treibenden Kraft für Effizienz und Innovation in der Transporttechnologie. Während 2024 Unternehmen mit einfacher KI-gestützter Automatisierung experimentierten, wird 2025 der Sprung zu anspruchsvolleren Anwendungen erfolgen. Es ist zu erwarten, dass KI über einfache Aufgaben wie die Routenoptimierung hinaus in den Bereich der autonomen Entscheidungsfindung vordringt. Hochentwickelte Algorithmen werden zur Optimierung ganzer Transportnetzwerke riesige Datenmengen analysieren und dabei Echtzeitbedingungen, Fahrerverfügbarkeit und Kostenschwankungen berücksichtigen. Dies wird sich auch auf Preisverhandlungen auswirken. Anstatt die Preise für jede Sendung einzeln mit allen Vertragspartnern auszuhandeln, können Unternehmen mit KI-gestützten Tools alle Verhandlungen gleichzeitig führen. Die prädiktive Wartung wird sich immer mehr durchsetzen, wobei KI und Algorithmen für maschinelles Lernen Daten von IoT-Sensoren analysieren, um Störungen im Equipment vorherzusehen, Ausfallzeiten zu minimieren und Wartungspläne zu optimieren. Schließlich wird KI, wie in anderen Branchen auch, die Mitarbeitenden durch die Automatisierung zeitaufwändiger und fehleranfälliger manueller Tätigkeiten unterstützen. Diese sich wiederholenden Aufgaben können rationalisiert werden, was zu erheblichen Zeit- und Arbeitsersparnissen führt und den Mitarbeitenden mehr Zeit für strategische Aufgaben lässt. Fahrermangel hält an: Ist KI die Rettung? Der Fahrermangel wird sich auch im Jahr 2025 fortsetzen. KI wird helfen, aber die Lösung dieses komplexen Problems erfordert einen vielschichtigen Ansatz, der Personalbeschaffung, Technologie und betriebliche Effizienz kombiniert. Die Gewinnung neuer Talente für die Branche erfordert konzertierte Anstrengungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, wettbewerbsfähiger Gehälter und Investitionen in Fahrertrainingsprogramme.Gleichzeitig werden die Unternehmen verstärkt auf Automatisierungstechnologien wie autonome Lkw und Lagerroboter setzen, um den Druck auf ihre Mitarbeiter zu verringern.Auch die Optimierung der Fahrzeiten wird ein zentraler Punkt auf der Agenda sein. Unternehmen werden KI-gestützte Technologien nutzen, um Verspätungen zu minimieren, die Standzeiten an Laderampen zu minimieren und die Produktivität und Zufriedenheit der Fahrer zu verbessern. Sichtbarkeit: von Daten zu verwertbaren Erkenntnissen Echtzeitvisibilität ist mittlerweile ein Standardmerkmal im Transportmanagement, aber im Jahr 2025 wird sich der Fokus von der einfachen Feststellung, wo sich die Transporte befinden, auf die Gewinnung wertvoller Erkenntnisse aus den Daten verlagern. Dies bedeutet, dass die Möglichkeiten der vorausschauenden Analyse eingesetzt werden, um Störungen vorherzusagen, Routen zu optimieren und Verspätungen proaktiv anzugehen.Integrierte Plattformen werden bei dieser Entwicklung eine entscheidende Rolle spielen, indem sie TMS, Lagerverwaltungssysteme und andere Datenquellen miteinander verbinden, und so einen nahtlosen Informationsfluss schaffen und die Entscheidungsfindung in der gesamten Lieferkette optimieren. Auch die datengestützte Zusammenarbeit wird zunehmend an Bedeutung gewinnen, da Unternehmen Informationen mit Partnern und Kunden austauschen, um effizienter zu arbeiten und eine engere, transparentere Zusammenarbeit aufzubauen. Auf dem Weg ins Jahr 2025 und darüber hinaus Auch wenn das Jahr 2025 eine modernisierte Transportindustrie mit KI-gestützten Fähigkeiten verspricht, gibt es einen großen Haken bei all den oben genannten Vorteilen der Technologie: Der Transportsektor hinkt bei der Digitalisierung anderen Branchen hinterher. Dies wird die Entwicklung von Technologie, Daten und KI zweifellos behindern. Daher sollten Unternehmen die Digitalisierung ihrer Prozesse vorantreiben, wenn sie von den Vorteilen profitieren wollen. Die Reise verspricht, sowohl anspruchsvoll als auch lohnend zu werden, und diejenigen, die bereit sind, zusammenzuarbeiten und diese technologische Evolution anzunehmen, werden diejenigen sein, die in der sich wandelnden Transportbranche die Führung übernehmen. Christopher Keating, Senior Vice President Trimble Transportation Europe
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am 19/11/2024
Vor zwanzig Jahren hat der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) das Dokument 950 veröffentlicht, mit dem Ziel, die Tarifbestimmungen deutschlandweit zu harmonisieren. Ein wesentlicher Aspekt dabei waren die Kinderaltersgrenzen, ab wann Kinder überhaupt einen Fahrschein benötigen und ab welchem Alter der volle Fahrpreis erhoben wird. Die Empfehlung lautet, für 6 bis 14,99 Jahre wird ein ermäßigter Kinderfahrschein angeboten. Heute, im Jahre 2024, gibt es vor allem in Bayern, Niedersachsen und Thüringen Regionen und Unternehmen, bei denen bereits Kindergartenkinder zur Kasse gebeten werden oder sie früher erwachsen sind. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert die Politik und Unternehmen auf, das Momentum des Deutschland-Tickets zu nutzen und die Tarifbestimmungen grundlegend zu vereinfachen. Neben den Kinderaltersgrenzen standen Regelungen zu Tagestickets, Gruppentickets, Zuschlagsregelungen für Räder, Hunde und Fahrten in der 1. Klasse, die Darstellung des Kurzstreckentarifs, Fahrtunterbrechungen und die Entwertung von Fahrkarten auf der Harmonisierungswunschliste. Bei allen ist die Vereinheitlichung vorangekommen, wenn auch nicht in dem Masse, wie es wünschenswert ist. Konzentrieren wir uns auf das Beispiel der Kinderaltersgrenzen. Es hat fünfzehn Jahre intensiver Bemühungen auch des Fahrgastverbands PRO BAHN erfordert, bis alle großen Verkehrsverbünde mit Schienenintegration diese Harmonisierung umgesetzt hatten. 2019 passte dann der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) die obere Altersgrenze auch bis zur Vollendung des 15. Lebensjahres an. Seitdem hat sich nur wenig bewegt. Auch heute noch fordern Unternehmen Fahrscheine von vierjährigen Kindern und anderswo sind Zwölfjährige bereits erwachsen „Es ist völlig unverständlich, warum ein Kind mit Überschreiten einer innerdeutschen Kreisgrenze plötzlich früher zahlen muss“, erläutert Jörg Bruchertseifer, Tarifexperte des Fahrgastverbands PRO BAHN, die aktuell gültige Situation. „An einer anderen Kreisgrenze wird das Kind dann zum Graufahrer, da den Eltern nicht bewusst ist, dass ihr Sprössling dort schon als Erwachsener zählt. Solche tariflichen Hürden dürfen die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs insbesondere bei Kindern nicht erschweren“. Die Einführung des Deutschlandtickets hat eindrücklich gezeigt, dass einfache leicht verständliche Tarifbedingungen die Einstiegsbarriere zur Nutzung des öffentlichen Verkehrs senken. Der Fahrgastverband PRO BAHN hat mit seinem Einfachtarif (www.pro-bahn.de/einfachtarif) die Vorstellungen der Fahrgäste zusammengetragen und dazu einen Diskussionsbeitrag geliefert. Es besteht jetzt die Chance, die Harmonisierung mit einer drastischen Vereinfachung der Grundstrukturen zu vollenden. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert die Verantwortlichen in Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik sowie der Verkehrsunternehmen auf, mit einer raschen Tarifstrukturreform die Verkehrswende voranzubringen und so einen aktiven Beitrag für den Klimaschutz zu leisten. Detlef Neuß, Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN meint dazu, „Die Verkehrsminister der Länder haben es in der Hand, das Tarifabitur überflüssig zu machen“. Pressemeldung Fahrgastverband PRO BAHN e.V.,
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am 18/11/2024
Die Beendigung der Tätigkeit von Ruth Leyendecker erfolgt auf ihren Wunsch und in Abstimmung mit dem Vorstand der VDV-Akademie sowie der Verbandsgeschäftsführung. Die Nachfolge übernimmt vorerst Alexander Möller, Geschäftsführer ÖPNV beim VDV, in dessen Geschäftsbereich auch die Zuständigkeit für die Themen Arbeit, Bildung und die VDV-Arbeitgeberinitiative liegt. Harald Kraus, Vorstandsvorsitzender der VDV-Akademie: „Der Vorstand der VDV-Akademie respektiert und bedauert zugleich diesen Schritt von Ruth Leyendecker. Denn die Zusammenarbeit mit ihr war geprägt von großem Vertrauen und Kollegialität. Wir wünschen ihr alles erdenklich Gute für die weitere berufliche und private Zukunft und sind Alexander Möller dankbar, dass er trotz bereits einer Fülle an Aufgaben als VDV-Geschäftsführer jetzt die Geschäftsführung der VDV-Akademie übernimmt. Es ist uns wichtig, dass die von Ruth Leyendecker angestoßene Weiterentwicklung der Akademie mit der nötigen Stabilität für die engagierten Kolleginnen und Kollegen dort weiter vorangetrieben wird.“ In ihrer Zeit als Geschäftsführerin hat Frau Leyendecker den Grundstein für die Weiterentwicklung und die Modernisierung vieler Angebote der VDV-Akademie gelegt. Unter ihrer Führung konnten wichtige Weichenstellungen in der Akademie vorgenommen werden, um weiterhin die führende Institution in der Aus- und Weiterbildung der Branche zu sein – und um angesichts der dynamischen Entwicklungen auf dem Bildungs- und Personalmarkt zukunftsfähig zu bleiben. Ruth Leyendecker wurde zum 1. September 2023 einstimmig durch den Vorstand des VDV-Akademie e. V. zur Geschäftsführerin der VDV-Akademie bestellt. „Ich bedanke mich für die vielen tollen und spannenden Momente, die ich mit den Kolleginnen und Kollegen in der Akademie, in der Branche und im VDV hatte. Die Arbeit hier war getragen von gegenseitiger Wertschätzung und Vertrauen, was nicht selbstverständlich ist. Trotzdem habe ich aus persönlichen Gründen entschieden, meine Tätigkeit jetzt zu beenden, was mir nicht leicht fällt. Ich wünsche Alexander Möller und dem ganzen Team der VDV-Akademie das Allerbeste für die Zukunft und bedanke mich beim Vorstand der Akademie sowie bei Oliver Wolff als Vertreter des VDV für das entgegengebrachte Vertrauen“, so Ruth Leyendecker. Alexander Möller: „Ruth Leyendecker hat in ihrer Zeit bei der VDV-Akademie viel bewegt und einen tollen Job gemacht. Ich habe in meinem Berufsleben zudem selten eine offenere und strukturiertere Arbeitsübergabe erlebt. Wir werden den von Ruth eingeschlagenen Weg, die Akademie konsequent auf die Bedürfnisse unserer Branche und ihrer Beschäftigten auszurichten, weiter gehen.“ Pressemeldung VDV-Akademie GmbH
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am 18/11/2024
Die DB InfraGO hat in einem Informationstermin zur Korridorsanierung Hamburg-Berlin im kommenden Jahr soeben bekanntgegeben, dass nur zwei von drei Aufträgen für das Vorhaben vergeben sind, die Kosten im bisher kommunizierten Rahmen von 2,2 Milliarden Euro bleiben sollen, allerdings dafür Abstriche bei der Umsetzung gemacht werden müssen. Das Zugleit- und Sicherungssystem ETCS soll nun lediglich auf maximal einem Viertel der Strecke verbaut werden. Das dritte, nicht vergebene Baulos, soll bis April vergeben werden. GÜTERBAHNEN-Geschäftsführer Peter Westenberger kommentiert: „Das ist eine Menge „soll“ und „müsste“ für ein Vorhaben, das in weniger als einem Jahr starten soll und neun Monate lang große Auswirkungen auf den gesamten Schienenverkehr in Deutschland haben wird. Der DB gelingt es nicht, die großen Bedenken der Eisenbahnverkehrsunternehmen zu zerstreuen. Grundsätzlich ist es nicht verwerflich, den Einbau einer neuen Leit- und Sicherungstechnik zu verschieben. Faktisch heißt das aber, dass auch Kosten verschoben werden. Dass trotzdem die bereits mehrfach verschobene Abstimmung des Umleiterkonzepts erneut um Wochen nach hinten gelegt wird, ist mit europäischem Recht nicht vereinbar und vor allem nicht erklärbar. Wenn die betroffenen Unternehmen weiterhin befürchten müssen, dass die Pläne der DB durch kleine Probleme wie ein Kartenhaus zusammenbrechen, kann kein Vertrauen erwachsen.“ Pressemeldung Die Güterbahnen
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Verdi: Welttoilettentag – Wo die Geschäftsführung zur Toilette geht, ist es immer sauber
am 18/11/2024Fotos Verdi. Anlässlich des Welttoilettentages am 19 November prämiert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die schmutzigsten Toiletten für Fahrpersonal im ÖPNV in Deutschland. Für die meisten Beschäftigten in Deutschland ist der Weg zur Toilette während der Arbeit selbstverständlich. Wenn man zur Toilette muss, sind die Wege meist kurz, die Toiletten oft sauber und in ausreichender Anzahl vorhanden. Dies gilt jedoch nicht für das Fahrpersonal der Busse und Bahnen in vielen Regionen in Deutschland. „Wir nehmen den Welttoilettentag zum Anlass, um auf die teils unwürdigen und unhygienischen Umstände für die Beschäftigten im ÖPNV aufmerksam zu machen“, betont die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. „Gerade im ländlichen Raum sind oft gar keine Toiletten vorhanden. Viele Kolleginnen und Kollegen müssen einfach in der Natur ihr Geschäft verrichten. Das muss sich endlich ändern.“ Wenn Toiletten vorhanden sind, werden sie oft nicht ausreichend gereinigt oder sind auch für andere zugänglich. Dabei kommt es oft zu Vandalismus oder Diebstahl von Hygieneartikeln wie Seife oder Toilettenpapier. „Haben unsere Kolleginnen und Kollegen im Fahrdienst aufgrund der engen Zeitplanung überhaupt mal genügend Zeit in der Pause, um auf Toilette zu gehen, ist diese entweder verschmutzt, verschlossen oder besetzt“, so Behle. ver.di hat daher in den letzten Wochen um Foto-Einsendungen der schmutzigsten, unwürdigsten oder ekligsten Toiletten für Fahrpersonal im ÖPNV gebeten. Unter der Vielzahl von Einsendungen wurden zwei „Gewinner“ von einer Jury ausgewählt. Sie stehen exemplarisch für die Zustände in Sanitäreinrichtungen für das Fahrpersonal im ganzen Land. Die Unternehmen werden auf die diesjährige ÖPNV Betriebs- und Personalrätekonferenz von ver.di eingeladen und erhalten dort eine Trophäe. Die diesjährigen „Gewinner“ sind: BördeBus Verkehrsgesellschaft, Vahldorf und die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Bayreuth. Die BördeBus bietet hauptsächlich Überlandlinienverkehr an. Dadurch finden viele Pausen an Endhaltestellen auf dem Land statt. Dazwischen bleibt den Beschäftigten oft nur der Gang in den Wald. An anderer Stelle gibt es lediglich mobile Toiletten als „dauerhafte Lösung“. Diese sind nicht immer abgeschlossen und können dadurch auch von Dritten benutzt und verschmutzt werden. Die Beispieltoilette steht auf einem unbeleuchteten Schulhof und ist vom Knoten- und Pausenpunkt in Rottmersleben, wo sich fünf Linien treffen, mehrere hundert Meter entfernt. Die Toilette der Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Bayreuth befindet sich an einer Endhaltestelle in Laineck, Friedrichsthal als einzige Toilette. Hier machen 45-mal am Tag Fahrerinnen und Fahrer Pause. „Gewonnen“ hat diese Toilette, da sie, wie viele andere im Land auch, nicht ausreichend häufig gereinigt wird, sondern allenfalls alle zwei Tage, am Wochenende gar nicht. Die zuständige Fremdfirma kommt manchmal tagelang nicht vorbei. Kostendruck führt zu mangelnder Hygiene. Pressemeldung Verdi
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Deutsche Bahn: Äußerung zur zur Elektrifizierung des Schienennetzes
am 18/11/2024Die dpa-Meldung „Kaum neue und elektrifizierte Bahnstrecken im nächsten Jahr“ vom 17.11.2024, die eine parlamentarische Anfrage der Linken im Bundestag zitiert, lässt leider folgende Tatsachen außer Acht: • Rund 1,1 Millionen Kilometer legen Züge auf dem DB-Streckennetz pro Jahr zurück. Mehr als 90 % aller Verkehrsleistungen im Personen- und Güterverkehr des DB-Konzerns werden bereits elektrisch erbracht. Das ist mehr als im europäischen Durchschnitt und der Spitzenwert für vergleichbare Flächenländer auf dem Kontinent. • Die DB arbeitet an der Elektrifizierung weiterer Strecken. Eine Vielzahl nicht elektrifizierter Strecken dient ausschließlich dem Regionalverkehr. Hier obliegt die Entscheidung den Aufgabenträgern – zumeist den Bundesländern – ob eine Strecke elektrifiziert und ausgebaut werden soll. Gesetzlich vorgeschrieben sind hier eine Planung und Baustandards nach demselben Maßstab wie für Neubaustrecken. • Grundsätzlich ist das System Schiene gegenüber der Straße deutlich energieeffizienter – und hat darum einen deutlich geringeren CO2-Fußabdruck. Der Personen-Fernverkehr setzt beispielsweise rund 13 mal effektiver Energie um als ein Passagierflugzeug, Güterzüge sind 6,5 mal effektiver als ein LKW und auch im Personen-Nahverkehr ist die Schiene um den Faktor 2,5 wirtschaftlicher als ein PKW (Quelle: Allianz-Pro-Schiene e.V.) Pressemeldung Deutsche Bahn
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Deutsche Bahn: Mit dem Sparpreis Business günstig zum Geschäftstermin
am 18/11/2024Für alle Geschäftsreisenden, die klimafreundlich und dabei kostengünstig zu ihren Terminen reisen möchten, ergänzt die Deutsche Bahn (DB) ihr Portfolio ab 1. Januar 2025 um ein weiteres Angebot: den Sparpreis Business. Mit ihm können Geschäftskund:innen künftig neben dem Flexpreis Business ein preiswerteres, zuggebundenes Angebot nutzen. Der Sparpreis Business ist bereits ab 27,99 Euro erhältlich und bietet einen für Geschäftsreisende besonders wichtigen Vorteil: Sollte sich die Reise verschieben und das Ticket muss storniert werden, erfolgt die Rückzahlung – anders als beim privaten Sparpreis – nicht als Gutschein, sondern auf das ursprüngliche Zahlungsmittel. Das ist für die Abrechnung bei Firmenkund:innen ein wichtiges Feature. Stefanie Berk, Vorständin Marketing und Vertrieb DB Fernverkehr: „Dienstreisen sind für viele Firmen ein hoher Kostenfaktor. Gleichzeitig hat die Corona-Pandemie gezeigt, dass ein Videocall das persönliche Treffen oft nicht ersetzen kann. Daher möchten wir gerade in der derzeitig angespannten wirtschaftlichen Situation den Unternehmen ein Angebot machen, mit dem sich preiswerte und klimafreundliche Dienstreisen vereinen lassen.“ Der Sparpreis Business im Überblick: • Günstiges Ticket ab 27,99 Euro mit fester Zugverbindung • Erhältlich vom 1. Januar 2025 bis vorerst 31. Dezember 2025 für Reisen in diesem Zeitraum • 25% Rabatt mit der BahnCard Business • City-Ticket zusätzlich verfügbar • Stornierung vor dem 1. Geltungstag gegen 10 Euro Entgelt, Erstattung erfolgt auf das ursprüngliche Zahlungsmittel Pressemeldung Deutsche Bahn
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EBA: Ausschreibung Versuchsfahrten für das DZSF
am 18/11/2024Das Eisenbahn-Bundesamt hat im Amtsblatt der Europäischen Union das Forschungsprojekt – DZSF – Durchführung von Versuchsfahrten für das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung – ausgeschrieben (700138-2024). Es sollen Leistungen zur Durchführung von Zugfahrten für Forschungszwecke beauftragt werden. Die Leistung umfasst die Planung, Organisation und Durchführung von Fahrten. Die Leistung umfasst darüber hinaus die Beratung des Auftraggebers, die Zurverfügungstellung von geeigneten Fahrzeugen und Personal. Die Fahrten finden je nach Erfordernis im gesamten Bundesgebiet statt, mit einem besonderen Schwerpunkt in der Region des ODT. Der Auftrag ist als Rahmenvertrag mit flexiblem Abruf von Leistungen durch den AG gestaltet. Der geschätzte Wert ohne MwSt. beträgt 279 660,74 EUR für eine Laufzeit von 12 Monaten. Frist für den Eingang der Angebote ist der 15/01/2025 . Quelle EU-Amtsblatt
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DBV: Unterstützung der Petition des Vereins Digitalcourage für ein Recht auf Leben ohne Digitalzwang
am 16/11/2024Immer mehr Dienstleistungen der staatlichen Daseinsvorsorge werden auschließlich digital angeboten oder die analoge Nutzung wird zunehmend erschwert wird. Das können und wollen wir nicht hinnehmen. Dadurch werden immer mehr Menschen ausgeschlossen und diskriminiert. Das betrifft nicht nur mobilitätseingeschränkte Menschen, sondern zunehmend auch weitere Bevölkerungsgruppen. Für den Bereich des öffentlichen Verkehrs betrifft dies insbesondere Fahrplanauskunft und Fahrkartenkauf. Hier bedeutet die Einführung und Priorisierung der jeweiligen digitalen Variante immer die automatische Verschlechterung der bisherigen Angebote der analogen Varianten. Auf seiner heutigen Bundesvorstandssitzung in Probstzella hat deshalb der Bundesvorstand einstimmig entschieden, die aktuelle Petition des Vereins Digialcourage e. V. mitzutragen und zu unterstützen. Digitalcourage fordert, ein Recht auf Leben ohne Digitalzwang im Grundgesetz festzuschreiben (https://civi.digitalcourage.de/recht-auf-leben-ohne-digitalzwang): „Die Wahrnehmung der Grundrechte und der Daseinsvorsorge, die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und die Nutzung der öffentlichen Infrastruktur (z.B. Post, Bahn, medizinische Versorgung) darf nicht davon abhängig gemacht werden, dass Menschen das Internet, ein Smartphone oder bestimmte Software benutzen.“ Der Deutsche Bahnkunden-Verband teilt diese Positionierung und bittet daher alle Kunden, diese Petition mitzuzeichnen. Pressemeldung DBV
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am 15/11/2024
Die Kritik des Verbandes der privaten Güterbahnen (NEE) entbehrt jeder Grundlage. Von einem „Sanierungschaos“ bei der DB, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, kann überhaupt keine Rede sein. Beim Pilotprojekt für die Generalsanierung des hochbelasteten Schienennetzes auf der Riedbahn laufen alle Umleiterverkehre stabil, auch Betriebe mit Gleisanschluss werden zuverlässig versorgt. Im eigens für die Güterverkehrsbranche eingerichtete Shuttle-Service zwischen Bingen und Mannheim wären sogar noch zusätzlich freie Kapazitäten für den Güterverkehr verfügbar. Auch die Planungen für weitere Generalsanierungen 2025 und 2026 gehen stabil voran. Die Branche ist hier aktiv einbezogen. So hat die DB InfraGO auf Hinweis der Branche das Umleitungskonzept für die Generalsanierung der Strecke Obertraubling–Passau gemeinsam mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) im Frühjahr aktiv überarbeitet. Einige wenige Generalsanierungen dauern länger als die üblichen 5 Monate, so z.B. auf der Strecke Lehrte–Berlin. In diesem Fall ist der Grund nicht die Generalsanierung selbst, sondern eine parallel durchgeführte sowie seit Langem geplante Sanierungs- und Ausbaumaßnahme, um die in den 1990er-Jahren auf der Strecke verbaute Fahrbahn zu erneuern. Die DB InfraGO evaluiert ihre Projekte für die Generalsanierung des hochbelasteten Schienennetzes regelmäßig und hat die Branche zuletzt bei zwei Terminen Mitte August und Ende Oktober über notwendige Anpassungen informiert. Diese berücksichtigen die Ergebnisse aus Abstimmungen mit den europäischen Partnerbahnen sowie Wechselwirkungen mit anderen Baumaßnahmen. Solche Anpassungen sind im Rahmen der sogenannten Konsultationsphase nicht ungewöhnlich. Alle Eisenbahnverkehrsunternehmen, auch die des Güterverkehrs, haben nun die Gelegenheit, eine Stellungnahme abzugeben. Weitere Änderungen bei Auswahl und Reihenfolge sind daher im Rahmen der Branchenkonsultation möglich. Zudem steht die Umsetzung der Projekte unter dem Vorbehalt, dass im künftigen Bundeshaushalt die Mittel in ausreichender Höhe zur Verfügung stehen. Pressemeldung Deutsche Bahn
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am 15/11/2024
Leider geht die allgemeine Kostenentwicklung auch an uns nicht vorbei. Die Druckkosten pro Heft sind weiter angestiegen und viele andere Kostenpositionen auch (zum Teil mehrfach), darunter die Versandkosten (Porto). Die letzte Erhöhung des Heftpreises (und damit der Abonnementpreise) ist ja nicht allzu lange her. Schon wieder mehr? Oder gibt es auch eine andere Lösung? Nach reiflicher Überlegung haben wir uns dazu entschlossen, unsere Abonnenten nicht erneut zur Kasse zu bitten, sondern die Kosten zu reduzieren und die Zahl der Ausgaben im Jahr auf elf zu senken. Im Sommer wird es also künftig eine mit aktuellen Informationen prall gefüllte Doppelnummer geben. Das entspricht umgelegt auf den gesamten Jahrgang etwa einer Preiserhöhung von 2 ct pro Seite. Wir werden aber bei günstiger Entwicklung der Verkaufszahlen auch einzelne Hefte im Umfang verstärken, wie es ja bisher schon praktiziert wurde. Für die bei jedem Heft geforderten Redakteure und Mitarbeiter bringt die Reduzierung auf elf Ausgaben eine Arbeitsentlastung. Wer schon länger dabei ist, wird sich vielleicht erinnern: Eine Sommer-Doppelnummer hatte der LOK Report bereits früher einmal im Programm – also ein wenig »back to the roots«. Es sei hier auch daran erinnert, dass einige Redaktionsbereiche nach wie vor unbesetzt sind, darunter die Museumsbahnen. Dieser Themenbereich wird derzeit von den Deutschland-Redakteuren mitbetreut, was keine Dauerlösung sein kann und sein soll. Auch für den Bereich Internet suchen wir dringend neue Mitstreiter, auch, um die Arbeit besser verteilen zu können. Der »Lohn«: Die eigene Arbeit in gedruckter Form bzw. als Beitrag auf der Internetseite, dazu regelmäßig ein Freiexemplar des LOK Report im Briefkasten. Interesse an der Mitarbeit in unserem Team und »freie Spitzen«? Dann melden Sie sich doch einfach per E-Mail oder Telefon bei uns! Olaf Bade, LOK Report
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VDV: Finanzierung zum Deutschland-Ticket für 2025 scheint gesichert
am 15/11/2024Nachdem sich SPD und Grüne nach dem Bruch der Ampel-Koalition bereits frühzeitig für die notwendigen Beschlüsse im Bundeshaushalt zur Finanzierung des Deutschland-Tickets ausgesprochen haben, hat nun auch die Bundestagsfraktion der CDU/CSU Zustimmung signalisiert. Aus Sicht des Branchenverbands VDV ein wichtiges Signal, um das bei vielen Fahrgästen beliebte Angebot auch im nächsten Jahr zu erhalten. Allerdings weist der VDV darauf hin, dass damit die gemeinsame Arbeit von Politik und Branche zur Verbesserung des Tickets und seiner Rahmenbedingungen erst begonnen hat: „Es ist gut, dass nun auch die Unionsfraktion die Finanzierung des Deutschland-Tickets für das kommende Jahr in den Haushaltsberatungen mit beschließen will. Damit wird das Ticket nicht zum Thema im Bundestagswahlkampf und sowohl die Branche als auch unsere Fahrgäste haben zumindest für 2025 entsprechende Planungssicherheit. Allerdings zeigen die Debatten der letzten Tage auch, dass wir dringend gemeinsam mit Bund und Ländern an einer Lösung arbeiten müssen, damit das Deutschland-Ticket nicht Jahr für Jahr aus finanziellen Gründen wieder infrage gestellt wird. Spätestens die neue Bundesregierung muss sich entscheiden, was mit diesem Angebot langfristig passieren soll. Das ist eine der wichtigsten verkehrspolitischen Fragen in der neuen Legislaturperiode. Die jährliche Hängepartie über die Zukunft des Tickets muss dann enden, Fahrgäste und Branche brauchen Klarheit“, so VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff. Der Branchenverband VDV will weiterhin dazu beitragen, die Entscheidung über die künftige Finanzierung des Deutschland-tickets zu versachlichen. Die aktuellen Zahlen, Daten und Fakten zum Deutschland-Ticket aus der gemeinsam von Bund und Ländern beauftragten Marktforschung zeigen, wo das Ticket im Urteil seiner Nutzerinnen und Nutzer aktuell steht und an welchen Stellen noch Wachstumspotenzial gehoben werden muss. Im Folgenden dazu die wichtigsten Erkenntnisse. Ein aktuelles Faktenblatt mit weiteren Ergebnissen ist hier zum Download verfügbar: Deutschland-Ticket – eine Tarifrevolution. Aktuell besitzen pro Monat durchschnittlich etwa 13,1 Millionen Bürgerinnen und Bürger ein Deutschland-Ticket. Davon sind aktuell etwa 1,8 Millionen Jobtickets und 1,05 Millionen Semestertickets. • 75 Prozent der Besitzerinnen und Besitzer des Deutschland-Tickets haben vor, dauerhaft dabei zu bleiben.• 96 Prozent der Nutzenden sind mit dem Deutschland-Ticket zufrieden, vier von fünf Nutzenden würden es weiterempfehlen.• 40 Prozent der Nutzenden sind zwischen 14 und 29 Jahre alt, 19,5 Prozent der Nutzenden kommen aus dem ländlichen Raum.• 27,2 Prozent der Fahrten mit dem Deutschland-Ticket wären ohne das Ticket nicht gemacht worden. 13,9 Prozent davon sind verlagerte Fahrten aus anderen Verkehrsmitteln.• Acht Prozent der Fahrten mit dem Deutschland-Ticket sind vom Auto auf den ÖPNV verlagert worden.• Zwei von drei Deutschland-Tickets wurden digital über Websites oder Apps gekauft. Andere Tickets werden über Chip Karten genutzt. Der VDV weist darauf hin, dass nur eine langfristig gesicherte Finanzierung des Tickets für Verlässlichkeit und Planbarkeit bei den Fahrgästen und in der Branche sorgt. Gerade für die notwendige Gewinnung von Neukundinnen und Neukunden ist dies unerlässich: In den ersten Wochen und Monaten nach Einführung des Deutschland-Tickets konnten rund eine Millionen Menschen als neue Kunden, die vorher nie oder sehr selten Bus und Bahn genutzt haben, gewonnen werden. Seitdem stagniert der Neukundenzuwachs. Dies ist aus wirtschaftlicher Sicht der Branche schwierig, denn nur zusätzliche Fahrgäste bringen auch zusätzliche Einnahmen zur Finanzierung des Gesamtsystems und des Deutschland-Tickets. Die übrigen Nutzerinnen und Nutzer des Tickets waren auch vorher schon ÖPNV-Kunden und sind vor allem deshalb zum Deutschland-Ticket gewechselt, weil sie damit im Vergleich zum vorherigen Abo oder Ticket erheblich weniger bezahlen müssen. Auch Arbeitgeber entscheiden sich nur dann für die Einführung oder Umstellung von Jobtickets, wenn es eine gesicherte, mehrjährige Perspektive für das Deutschland-Ticket gibt. Angesichts dessen, dass das Deutschland-Ticket inzwischen bei Millionen von Fahrgästen etabliert ist, die Mobilitätskosten für die Bürgerinnen und Bürger maßgeblich senkt und um neue Kunden durch eine dauerhafte Absicherung des Tickets zu gewinnen, empfiehlt der VDV für den kommenden Bundeshaushalt daher folgende Beschlüsse zu fassen: • Verabschiedung des Gesetzentwurfs zur 10. Änderung des Regionalisierungsgesetzes, mit dem die Überjährigkeit der Mittel für das Deutschland-Ticket von 2023 bis 2025 hergestellt werden soll.• Darin: Streichung des Enddatums 31. Dezember 2025. Damit wird sichergestellt, dass es das Deutschland-Ticket und die Bundesmittel in Höhe von 1,5 Milliarden Euro pro Jahr über das Jahr 2025 hinaus gibt.• Und: Streichung der haushaltskonsolidierenden Maßnahme zur Verschiebung der Auszahlung von 350 Millionen Euro an Regionalisierungsmitteln für das Jahr 2025 auf 2026. Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)
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Die Güterbahnen: Korridorsanierungen – Echte Herausforderungen kommen noch
am 14/11/2024DIE GÜTERBAHNEN luden soeben zur vierten Bestandsaufnahme über die Korridorsanierungen der Deutschen Bahn ein. Hochbelastete Teile des Schienennetzes sollen mit Hilfe längerer Vollsperrungen saniert und modernisiert werden. Das Fazit fällt trotz bisher erfolgreichem Verlauf auf dem ersten Korridor, der Riedbahn, kritischer aus als noch im Sommer. Der Verband forderte die DB zu verlässlicherer und kundenorientierter Planung auf und mahnte den Bund, seine Milliardenzusagen für die Schieneninfrastruktur auch in der Haushaltskrise nicht zu brechen. Während der größte Schienennetzbetreiber in Deutschland, die DB InfraGO, seit dem 15. Juli einen 70 Kilometer langen Korridor auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim saniert, stellt der fehlende Bundeshaushalt 2025 und eine wahrscheinlich vorläufige Haushaltsführung sicher geglaubte Sanierungsmittel in Frage. DIE GÜTERBAHNEN ordneten in ihrer heutigen, nunmehr vierten Statusanalyse zu den Korridorsanierungen den Erfolg auf der Riedbahn weniger euphorisch ein als die DB: „Auf der Riedbahn findet „Bauen unter Laborbedingungen“ statt. Man hatte diesen Korridor nicht allein wegen seiner verkehrlichen Bedeutung als Auftakt gewählt. Auch die Bedingungen für die Umleitungen des Güter- und Personenfernverkehrs sind hier nahezu perfekt. Zusammen mit Vorarbeiten, beschränktem Maßnahmenumfang und kaum beschränkten Ressourcen gelingt der für Verkehrsminister und DB-Vorstand bedeutsame Korridor. Diese Prämissen gelten jedoch für fast keinen der 40 Korridore, die noch folgen sollen“, sagte Peter Westenberger, Geschäftsführer der GÜTERBAHNEN, bei einem Pressegespräch in Frankfurt am Main. Die Weiterführung des Konzepts mit zwei Korridoren im kommenden und fünf Korridoren im übernächsten Jahr wird jedoch durch die Haushaltskrise des Bundes in Frage gestellt: Das Ende der Ampel gefährdet die Finanzierung und in einigen Fällen auch die bevorstehende Vergabe von Bau- und Planungsleistungen. Bisher schleppend verhandelte Vereinbarungen zwischen Bund und DB führen angesichts des nun fehlenden Bundeshaushalts 2025 zu erheblichen Unsicherheiten, ob die DB jetzt die nötigen Riesenaufträge vergeben kann und die nötigen Mittel dafür vom Bund bekommt. Westenberger: „Die bisher besprochene Finanzierung der Infrastruktur bis 2027 steht auf wackeligen Beinen. Bei den Parteien herrscht Einigkeit über einen mehrjährigen Infrastrukturfonds, wir sehen also nicht, wieso ein solches Vorhaben nicht noch vor den Neuwahlen konzeptionell seitens des Verkehrsministers angegangen werden sollte.“ Im ungünstigsten Fall droht wegen der zu kurzen Vorlaufzeit und der Größe des Vorhabens bei der übernächsten Vollsperrung, der fast 300 Kilometer langen Strecke zwischen Hamburg und Berlin, eine Kostenexplosion wie bei der Riedbahn. Die Bauaufträge sind noch nicht vergeben. Gerüchte machen die Runde, dass sich ähnlich wie bei der Riedbahn wegen der Größe nur wenige Unternehmen beworben haben – das führt in der Regel nicht zu niedrigen Preisen. DIE GÜTERBAHNEN fordern die DB auf, ihr Kostenziel von 2,2 Milliarden Euro nicht zu reißen – gleichzeitig aber bei dieser langwierigen Sperrung den Leistungsumfang nicht willkürlich zu reduzieren. „Lieber sollte das Vorhaben geteilt werden, bevor die DB aus reiner Gesichtswahrung knappe Bundesmittel entgegen den Warnungen aus der Branche mit vollen Händen ausgibt und trotzdem zu lange sperrt. Bei einem 2,2-Milliarden-Budget darf sich die Riedbahn-Kostensteigerung von 160 Prozent nicht wiederholen.” Zuletzt hat die DB zudem zwei schwerwiegende Planänderungen bekanntgegeben, die den Eindruck eines sehr chaotischen Planungsprozesses bei der DB selbst und beim Bund verstärken: 1. Entgegen öffentlicher Schwüre des Bundesverkehrsministers und der DB beim Schienengipfel 2023 in Frankfurt wurde die Korridorplanung ab 2026 noch einmal massiv umgestellt: Zahlreiche zeitliche Korridorplanungen wurden ohne genaue Angabe von Gründen – vermutlich sind Schwierigkeiten bei Planung und Bauplanung die Ursache – verlegt. Seit neuestem gibt die DB InfraGO für die Jahre ab 2029 keine konkrete Planung mehr für die dann noch anstehenden 19 Korridore an. Westenberger: „Das geht vor allem zu Lasten der Eisenbahnkunden und der Bauwirtschaft, die keine langfristigen Planungen mehr für bare Münze nehmen können. In Verhandlungen dürften Aufträge bei dieser Sachlage häufiger an Lkw-Speditionen fallen.“ Grafik Die Güterbahnen. 2. Viele 2022 als Standard angekündigte und mit den Eisenbahnunternehmen abgestimmte qualitäts- oder kapazitätsverbessernde Maßnahmen werden nicht standardmäßig realisiert: Diese Art von Maßnahmen auf allen vollgesperrten Korridoren mit zu erledigen, war eines der drei zentralen Versprechen der Korridorsanierungen, die für DIE GÜTERBAHNEN zur Unterstützung des neuen Sanierungskonzepts führten – geringere Störeffekte durch zeitliche Bündelung von Maßnahmen und längere Baufreiheit gehörten ebenfalls dazu. Doch immer wieder werden zugesagte Maßnahmen wieder revidiert. „Wo zuvor mal von acht und gar zehn Jahren Baufreiheit nach erfolgreicher Korridorsperrung die Rede war, liegen wir inzwischen bei „über fünf“. Es sollten Strecken eigentlich nur fünf Monate gesperrt werden, bei Hamburg-Berlin sollten es dann schon neun Monate sein. Neuer Spitzenreiter ist Berlin – Lehrte (bei Hannover), nunmehr schon die dritte Strecke, die zweifach voll gesperrt werden und eine Gesamtsperrdauer von 12 Monaten erreichen soll. Der verblüfften Branche wurde das Gros der Änderungen am 28. Oktober mitgeteilt. Bei unseren Mitgliedern schwindet langsam das Vertrauen, dass dieses große Programm mit 41 Korridoren zu dem Erfolg wird, zu dem es DB und Politik während der Riedbahn-Sperrung gerade hochjazzen.“ Die Branche hatte sich beim übernächsten Korridor, wenn die Strecke zwischen den beiden größten deutschen Städten Hamburg und Berlin 2025 und 2026 für insgesamt neun Monate voll gesperrt werden soll, schon auf intensive Diskussionen des Umleiterkonzepts vorbereitet. Die Unternehmen sollen massive Umleitungsstrecken von bis zu 195 Kilometern in Kauf nehmen und damit verbundene Kosten allein tragen. „Das ist ein starkes Pfund, wenn man bedenkt, dass die Schiene im Hafenhinterlandverkehr parallel zur A 24 Richtung Berlin lange stark gewachsen ist. Das Umleiterkonzept ist aber bis heute nicht mit den Güterbahnen abgestimmt – im schlimmsten Fall funktioniert das Konzept so schlecht, dass sich eine ernsthafte Krise entwickelt“, so Westenberger. Pressemeldung Die Güterbahnen
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DVF: Präsidium schlägt Frank Dreeke als neuen Vorsitzenden des Präsidiums vor
am 14/11/2024Das Präsidium des Deutschen Verkehrsforums (DVF) hat sich heute einstimmig auf Frank Dreeke als Kandidaten für den Präsidiumsvorsitz geeinigt und empfiehlt ihn der 41. Mitgliederversammlung des DVF am 8. April 2025 zur Wahl in das Präsidium. Der amtierende Präsidiumsvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner wird nach zwei Wahlperioden turnusmäßig sein Amt mit der 41. Mitgliederversammlung am 8. April 2025 abgeben. Frank Dreeke, Vorsitzender des Vorstands der BLG LOGISTICS GROUP AG + Co. KG, scheidet zum Jahresende aus dem Vorstand der BLG aus und damit auch zunächst aus seinen Funktionen im DVF als Präsidiumsmitglied, Schatzmeister, Vorsitzender des Lenkungskreises Häfen/Schifffahrt und Mitglied im Arbeitsausschuss des Präsidiums. Zu dem Nachfolgevorschlag äußerte sich Klinkner heute in Berlin so: „Ich freue mich, dass sich das Präsidium des DVF mit Frank Dreeke auf einen Kandidaten für den Präsidiumsvorsitz geeinigt hat, der seine Expertise aus der Logistikbranche und seine langjährige Erfahrung als Schatzmeister und Lenkungskreisvorsitzender des DVF in das Amt einbringt. Frank Dreeke ist überdies in Branche und Politik bestens vernetzt, davon wird das DVF sehr profitieren.“ Dreeke bekundete seine Bereitschaft, das Amt des Präsidiumsvorsitzenden für die kommenden drei Jahre zu übernehmen: „Ich bin dem Deutschen Verkehrsforum seit vielen Jahren eng verbunden. Umso mehr freue ich mich über die Kandidatur für den Präsidiumsvorsitz dieses wichtigen Verbandes. Sollte ich gewählt werden, dann werde ich mich dafür einsetzen, dass die Verkehrsbranche die Rahmenbedingungen bekommt, um ihre wichtige Rolle für Wohlstand und Prosperität in diesem Land spielen zu können.“ Im Verlauf der heutigen Sitzung des DVF-Präsidiums wurden noch weitere Änderungen beschlossen: • Tim Dawidowsky, President DACH, ALSTOM, ist Nachfolger von Müslüm Yakisan, ehem. President DACH Region, ALSTOM, im DVF-Präsidium.• Matthias Magnor, Mitglied des Vorstands, BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG, folgt auf Frank Dreeke im DVF-Präsidium, als Vorsitzender des Lenkungskreises Häfen/Schifffahrt und in den Arbeitsausschuss des Präsidiums.• Dr. Pierre Dominique Prümm, Vorstand Aviation und Infrastruktur, Fraport AG, übernimmt das Amt des Schatzmeisters.• Christina Zimmermann, Geschäftsführende Gesellschafterin, Schüßler-Plan GmbH, wird in den Arbeitsausschuss des Präsidiums berufen. Zu den Änderungen in den Gremien des DVF äußerte sich Präsidiumsvorsitzender Klinkner abschließend: „Wichtig war uns, mit den heute getroffenen Entscheidungen die Kontinuität im Amt des Schatzmeisters und des Lenkungskreises Häfen/Schifffahrt sicherzustellen sowie das Thema Infrastruktur im Arbeitsausschuss zu stärken. Damit ist das DVF auch in Zukunft gut aufgestellt.“ Pressemeldung DVF
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Pro Bahn: Deutsche Bahn plant für Flexibilität beim Normalpreis zusätzlich abzukassieren
am 13/11/2024Ab Mitte Dezember 2024 soll die kostenlose Stornierung von Flexpreis-Fahrscheinen bereits ab sieben Tagen vor dem Reisetag abgeschafft und die Stornokosten am ersten Tag der Reise laut DB Fernverkehr auf satte 30 Euro angehoben werden. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert von der Deutschen Bahn die Digitalisierung fahrgastfreundlich zu gestalten und die kostenlose Stornierung vor dem ersten Geltungstag weiterhin anzubieten, da der Aufwand dafür minimal ist. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit will die Deutsche Bahn die Stornobedingungen für Flexpreise-Fahrscheine ändern. Eine kostenlose Stornierung ist dann nur noch acht Tage vor der Abfahrt möglich, danach soll es zehn Euro kosten. Die Stornogebühr am Tag der Abreise steigt von 19 Euro auf 30 Euro. Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert dies scharf: “Die neuen Regelungen erschweren die flexible Reiseplanung und erhöhen das finanzielle Risiko für kurzfristige und unvorhersehbare Änderungen des beruflichen und privaten Alltags.”, erläutert Jörg Bruchertseifer, Tarifexperte des Fahrgastverbands PRO BAHN die Situation. „Fahrgäste, die den teuren Flexpreis bezahlen, schätzen die bisherige Flexibilität als Kernfunktion dieses Fahrscheins. Bei einer fahrgastfreundlichen Digitalisierung ist der Aufwand für eine Stornierung vor dem ersten Geltungstag eigentlich zu vernachlässigen. Daher ist es besonders unverständlich, dass der Mobilitätsdienstleister des Bundes die Fahrgäste jetzt damit zusätzlich schröpfen wird.“ Der sogenannte “differenzierte Flexpreis” hat vor einigen Jahren den Normalpreis abgelöst, der unabhängig vom Reise- und Buchungstag einen festen Preis für jede Zugverbindung garantiert hatte. Seitdem reduziert die Deutsche Bahn die Flexibilität und Berechenbarkeit des Basisangebotes immer weiter. Dazu kommt, dass bei den jährlichen „Preisanpassungen“ der DB diese Preise regelmäßig über der allgemeinen Teuerungsrate erhöht werden, während die Sparpreise ihr Preisniveau halten. Dazu stellt der Bundesvorsitzende des Fahrgastverbands PRO BAHN Detlef Neuß fest: “Leider kopiert die Deutsche Bahn wieder einmal eine negative Eigenschaft des Flugverkehrs, die für die flexible Alltagsmobilität nicht förderlich ist und eine zusätzliche Einstiegsbarriere darstellt. Dieses Vorgehen widerspricht den Zielen des Eigentümers, der ein massives Wachstum der Fahrgastzahlen anstrebt und im Nahverkehr mit dem Deutschlandticket genau die Flexibilität geschaffen hat, die viele Fahrgäste wollen.“ Um nachhaltiges Reisen zu fördern sollte der Basistarif den Fahrgästen echte Flexibilität bieten, ohne durch zusätzliche Gebühren abgeschreckt zu werden. Statt die Stornobedingungen zu verschärfen, sind durch den Bundesmobilitätsdienstleister fahrgastorientierte Lösungen zu suchen, die auch spontane und flexible Reisen fair ermöglichen. Pressemeldung Fahrgastverband PRO BAHN e.V.
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GDL: Erste Runde mit der Molli bringt gutes Ergebnis
am 13/11/2024Im Rahmen einer 2022 vereinbarten Nachverhandlungsoption konnten sich GDL und Molli bereits in der ersten Verhandlungsrunde auf substanzielle tarifliche Verbesserungen verständigen. 2022 haben die Mecklenburgische Bäderbahn Molli GmbH (Molli) und die GDL für den Fall, dass die im Eisenbahnmarkt gewährten Entgelterhöhungen höher als bei Molli ausfallen, eine Nachverhandlungsoption vereinbart. Dazu haben Molli und der zuständige Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen e.V. (AGVDE) die GDL zu Tarifverhandlungen eingeladen. Zwischen Arbeitgeberseite und GDL bestand der gemeinsame Wille, Verbesserungen, die die GDL in der Tarifrunde 2023/2024 mit ihren Tarifpartnern vereinbart hat, auch bei Molli – auch über Entgelterhöhungen hinausgehend – umzusetzen. Bereits im Rahmen der ersten virtuellen Verhandlungsrunde am 8. November 2024 konnten AGVDE, Molli und GDL sich auf folgende Verbesserungen verständigen: • Reduzierung der Arbeitszeit auf 37,5 Stunden pro Woche zum Januar 2026 und auf 36,5 Stunden pro Woche zum Januar 2027 (ohne anteilige Entgeltreduzierung) für alle tarifierten Arbeitnehmer sowie Bereitschaft der Arbeitgeberseite, weitergehend schrittweise die 35-Stunden-Woche einzuführen;• eine weitere Inflationsausgleichsprämie i. H. v. 700 Euro für alle Voll- und Teilzeitarbeitnehmer (Azubis 350 Euro) bis Dezember;neben den bereits vereinbarten Entgelterhöhungen für 2025 und 2026 werden die Entgelte zum 1. Januar 2027 um weitere drei Prozent, aber mindestens um 90 Euro, angehoben,• Erhöhung der Azubivergütungen ab 2026 um mehr als 20 Prozent;• Erhöhung der betrieblichen Altersvorsorge für alle Arbeitnehmer um 0,5 Prozent in zwei Schritten auf 1,75 Prozent bis 2027;• Erhöhung der monatlichen Zulage für Vorarbeiter um 100 Euro sowie Einführung weiterer Werkstattzulagen und Zulagen im Rahmen von Tätigkeiten in der Infrastrukturinstandhaltung. Die Laufzeit der Tarifverträge wird mit dem Abschluss um ein Jahr, also bis Ende 2027, verlängert. Der Abschluss bietet den GDL-Mitgliedern bei Molli weiterhin langfristige Planbarkeit. Noch Ende November wird die Tarifkommission bei Molli über den Abschluss beraten. Pressemeldung GDL
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BMDV: EU-Kommission genehmigt Fortführung des Bundesprogramms „Zukunft Schienengüterverkehr“
am 13/11/2024Die EU-Kommission hat heute in Brüssel die Fortführung des Bundesprogramms „Zukunft Schienengüterverkehr“ genehmigt. Damit kann die geänderte Richtlinie zum Bundesprogramm Zukunft Schienengüterverkehr zur Förderung von Innovationen (Z-SGV) zum 1. Januar 2025 mit Laufzeit bis Ende 2029 in Kraft treten. Mit dem Z-SGV werden Ideen für Modernisierungen im Schienengüterverkehr (SGV) in den Bereichen Digitalisierung, Automatisierung und Fahrzeugtechnik schneller zur Anwendungsreife und in den Markt gebracht. Auf Grundlage der positiven Evaluierung 2023 hat das BMDV die Förderrichtlinie angepasst und etwa auf Projekte niedrigerer Technologie-Reifegrade ausgeweitet. Das Förderprogramm dient dem Abbau des Innovationsdefizits und des Investitionsstaus im SGV, der sich über viele Jahrzehnten aufgebaut hat. Mit diesem Ziel und in Umsetzung des Masterplans Schienengüterverkehr hat der Runde Tisch Schienengüterverkehr unter der Leitung von Staatssekretärin Susanne Henckel darüber hinaus eine Strategie zur umfassenden Automatisierung und Digitalisierung des Schienengüterverkehrs beschlossen und veröffentlicht (https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/E/schiene-schienengueterverkehr/strategie-digitalisierung-automatisierung). Die Handlungsempfehlungen sollen einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung des SGV im intermodalen Wettbewerb und damit zur Verkehrsverlagerung sowie zur Emissionsreduzierung leisten. Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr: „Heute ist ein guter Tag für den innovativen Schienengüterverkehr. Die Europäische Kommission hat grünes Licht für die Fortführung unseres Innovationsprogramms Zukunft Schienengüterverkehr für die kommenden fünf Jahre gegeben. Gemeinsam mit der Branche haben wir passend dazu die Strategie zur umfassenden Automatisierung und Digitalisierung des Schienengüterverkehrs erarbeitet, um das Programm noch zielgerichteter umzusetzen. Jetzt gilt es, daraus konkrete Handlungsschritte abzuleiten. Ich danke allen Beteiligten für ihren unermüdlichen Einsatz für einen modernen Schienengüterverkehr.“ Das BMDV fördert mit dem Z-SGV anteilig die Markteinführung von innovativen Produkten im SGV und ermöglicht Erprobungen über Testfelder, Piloten sowie Demonstratoren in den Bereichen Digitalisierung, Automatisierung und innovative Fahrzeugtechnik. Seit 2020 wurden rund 155 Mio. € im Bundeshaushalt zur Verfügung gestellt. Der Sektor beteiligt sich mit 50% an den Projektkosten. Bislang wurden 27 Vorhaben mit einer Gesamtfördersumme von 100,42 Mio. € gefördert, weitere Innovationsvorhaben sind in Planung. Bewilligungsbehörde ist das Eisenbahn-Bundesamt (EBA). Weitere Informationen zum Programm und dem Antragsverfahren sind auf der Internetseite https://www.dzsf.bund.de/Z-SGV/home_node.html bereitgestellt. Pressemeldung BMDV
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